Karsten Hellstein (Kai Scheve, l.) und Thorsten Krüger (Christian Redl, r.).

Foto: ZDF / Hardy Spitz

Es ist kein Leichtes, sich fortzubewegen und dabei vollkommene Stille zu bewahren. Im Spreewald aber, jener Zauberlandschaft südlich von Berlin, geht das – wenn die Touristen weg sind und das Dunkel der Nacht hereinbricht.

Lärmende Motorboote sind auf den vielen verschlungenen Wasserwegen verboten, kein Ruderschlag wirbelt das Tintenschwarz auf, man lässt sich hier staken, braucht also einen kundigen Fährmann, der den Kahn mit einer Holzstange (dem Rudel) wie auf Schienen dahingleiten lässt.

Kommissar Thorsten Krüger (Christian Redel) hat am Montag im zehnten Spreewaldkrimi Zwischen Tod und Leben (20.15 Uhr) einen, aber der kommt ihm alsbald seltsam vor. Der Mann nämlich, bei dem im Kahn er sitzt, ist tot. "Wenn Sie tot sind, was bin ich dann?", fragt Krüger. Tot ist er nicht, lebendig aber auch nicht, denn der Kommissar liegt in der Jubiläumsfolge nach einem Anschlag im Koma, und kann sich in dieser Zwischenwelt nicht artikulieren.

Also müssen sein getreuer Dorfpolizist Martin Fichte (Thorsten Merten) und Pathologin Marlene Seefeldt (Claudia Geisler) herausfinden, was passiert ist. Während sie sich durch irdischen Streit um alte DDR-Machenschaften ermitteln, fährt der untote Krüger auf dem Spreewald-Styx herum und liefert seinerseits Rückblenden und Traumbilder.

Das sind manchmal gar viele Ebenen, die da verschwimmen, aber macht nichts, die Auflösung des Falles ist ohnehin eher voraussehbar und hausbacken. Doch einen Spreewaldkrimi schaut man ja nicht der Krimihandlung wegen. Und wenn das Zwischenreich so schön ist wie im Spreewald, dann kann man danach auch getrost ins Bett gehen. (Birgit Baumann, 14.11.2017)