Alle fliegen auf Griechenland, das wird sich auch in der kommenden Saison nicht ändern.

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Wien – Griechenland war der Aufsteiger bei Urlaubsreisen im vergangenen Sommer und dürfte auch 2018 zu den Gewinnern zählen. Davon geht zumindest der Reiseveranstalter Tui aus. Und das, obwohl die Preise leicht steigen werden. "Hotels in Griechenland haben die Preise nach dem Boom im heurigen Sommer für die nächste Saison etwas angehoben", sagte die Geschäftsführerin von Tui Österreich, Lisa Weddig, am Montag bei der Präsentation des Reiseangebots für 2018.

Etwas billiger geworden sei hingegen der Urlaub in Bulgarien, der Türkei und Tunesien. In allen genannten Destinationen werden die Flugkapazitäten und das Hotelangebot von Tui aufgestockt. Über alle Destinationen hinweg blieben die Preise für die kommende Sommersaison stabil, zumal es auch bei den Ferndestinationen so gut wie keine Preisänderungen gebe.

Alle fliegen auf Griechenland

Im Sommer 2018 bietet Tui insgesamt 360 Flüge ex Österreich an, das sind sechs Prozent mehr als im vergangenen Sommer. 103 Flüge gehen nach Griechenland, das sind vier Vollcharter mehr als 2017. Nach Spanien werden 85 Flüge geführt, nach Italien 55 statt zuletzt 40, wobei insbesondere Sizilien und Sardinien stark angeflogen werden. Eine Aufstockung der Flüge gibt es auch bei Türkei-Destinationen, und zwar von 15 auf 28. In guten Zeiten gingen freilich mehr als 100 Flieger von Österreich in die Türkei.

Weddig spricht denn auch von einem "Schritt Richtung Normalisierung". Bis man wieder auf dem Stand wie vor den von Präsident Recep Tayyip Erdoğan ausgelösten politischen Spannungen sei, würden wohl noch "zwei, drei Jahre" vergehen.

Ägypten, Tunesien mit Rückenwind

Deutlich stärker nachgefragt und deshalb auch mit zusätzlichen Flug- und Hotelkapazitäten bedacht wurden von Tui Ägypten und Tunesien. Durch deutlich mehr Angebot, das auch die Ferndestinationen betrifft, will Tui die führende Position in Österreich festigen. Zuletzt sei es gelungen, stärker als der Mitbewerb zu wachsen und den Marktanteil um einen Prozentpunkt auf gut 30 Prozent zu steigern, sagt Weddig. Diesen Weg wolle man fortsetzen.

Gut laufen würden auch die Vorausbuchungen für diesen Winter. Derzeit liege man 35 Prozent über dem Vorjahr, wobei man wisse, dass man diesen Zuwachs nicht werde halten können. Stark gefragt seien im Winter die Kanarischen Inseln, Ägypten und die Fernstrecke.

Katalonien ohne Einfluss

Einen Dämpfer für Spanien erwartet Weddig wegen der Spannungen rund um die Absetzbewegung der Katalanen nicht. "Wir spüren einen Rückgang der Nachfrage bei Reisen nach Barcelona; Mallorca oder die Kanaren, wo ein Großteil der Spanien-Gäste hinwill, ist im Denken der Urlauber weit weg von Katalonien." Spanien bleibt in der Erwartung für Sommer 2018 deshalb bei Tui auf Platz zwei hinter Griechenland, was die Zahl der zu transportierenden Gäste betrifft. (Günther Strobl, 13.11.2017)