Vladimir Petkovic, der Eidgenossen-Teamchef, instruiert Sherdan Shaqiri.

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Zu Drainagezwecken musste der St. Jakob-Park vor dem Anpfiff von eifrigem Pelerinenpersonal gelöchert werden.

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Kroatiens Luka Modric verließ in Piräus im sicheren Wissen einer anstehenden Russland-Reise das Spielfeld.

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Basel/Piräus – Die Schweiz hat sich im Playoff gegen Nordirland durchgesetzt und zum elften Mal eine WM qualifiziert. Im Rückspiel am Sonntag in Basel reichte ein 0:0, nachdem man sich zuvor dank eines geschenkten Elfmeters in Belfast mit 1:0 durchgesetzt hatte.

In Basel entspann sich auf schwierigem Geläuf, heftiger Regen hatte dem Spielfeld hart zugesetzt, ein relativ ausgeglichenes Match. Die Schweizer waren zwar erneut die Mannschaft mit überlegener Spielqualität, die Nordiren jedoch hielten im Rahmen ihrer Möglichkeiten ordentlich dagegen.

Kurz vor Schluss hielt das Rund noch einmal den Atem an: der Schweizer Keeper Sommer hatte sich bei einer Flanke verflogen, Rodriguez klärte einen Kopfball von Evans auf der Linie. Unter dem Strich war die Qualifikation der Schweizer aber verdient, fußballerisch allzu schlicht hatte sich der Gegner präsentiert.

Ihre erste Möglichkeit hatten die Nordiren vor 38.000 Zuschauern bereits nach drei Minuten, als Brunt mit einem platzierten Weitschuss Sommer zu einer Glanzparade zwang. Nur zwei Minuten später kam auf der anderen Seite Seferovic zu einer große Chance. In der zehnten Minute wäre McAuley nach einer scharfen Hereingabe von Dzemaili beinahe ein Eigentor unterlaufen.

Danach kontrollierten die spielerisch reiferen Schweizer auf tiefem Boden das Geschehen, zeigten sich im Abschluss jedoch nicht fokussiert genug. Shaqiri und Zuber vergaben vor der Pause zweimal in aussichtsreicher Position. Auf Seiten der Gäste überragte Keeper McGovern.

Nach dem Seitenwechsel legten die Nordiren ihre Schüchternheit zusehends ab und hielten die Partie weitgehend offen, die Mannschaft von Michael O'Neill zeigte sich im Vergleich zum Hinspiel doch deutlich verbessert. Die taktisch klug agierende Schweiz kam trotzdem kaum in Schwierigkeiten, das Pferd, so könnte man sagen, sprang so hoch es eben musste.

Im Finish erkämpften sich die Gäste die ein oder andere Möglichkeit, wirklich brenzlig wurde es jedoch erst nach dem Fehler Sommers in der Nachspielzeit.

Während die Schweiz damit zum vierten Mal in Serie eine Endrunde bereichert, müssen die Nordiren weiter auf ihre erste Teilnahme seit 1986 warten.

Kroaten eine Nummer zu groß für Griechenland

Im zweiten Spiel des Abends brachte Kroatien seinen 4:1-Vorsprung aus dem Hinspiel gegen Griechenland mit einem 0:0 souverän ins Ziel. In Piräus fehlten dem Ex-Europameister nach der unterirdischen Vorstellung vom Freitag in Zagreb die Mittel, um die Gäste noch zu gefährden.

Trotz des klaren Vorteils wurden die Kroaten nie nachlässig, ließen im Gegenteil die Griechen durch gelungenes Forechecking kaum zur Entfaltung kommen. Im Vertrauen auf ihr technisches Können, blieben sie am Ball jederzeit ruhig und hatten in den wenigen brenzligen Szenen immer eine spielerische Lösung parat. Einem Tor am nächsten kam trotz aller griechischen Bemühungen Kroatien, gegen Ende der ersten Halbzeit klatschte ein Schuss von Perisic an die Innenstange (43.).

Luka Modric, Kroatiens erste Geige, ließ in manchen Momenten seine Klasse aufblitzen, übte sich, je länger die Partie dauerte, jedoch zunehmend in Dezenz. Als der Ball in der 78. Minute dann doch das kroatische Tor fand, entschied Referee Kuipers völlig regelgerecht auf Abseits. Kroatien erreichte zum fünften Mal in seiner Verbandsgeschichte eine WM-Endrunde, dem griechischen Team dürfte ein Umbruch bevorstehen. Auch der deutsche Trainer Michael Skibbe dürfte nicht bleiben. (bausch, 12.11. 2017)

WM-Playoff-Rückspiele, Sonntag:

Schweiz – Nordirland 0:0. Basel.

Hinspiel 1:0, Schweiz mit Gesamtscore von 1:0 bei der WM

Griechenland – Kroatien 0:0. Piräus.

Hinspiel 1:4, Kroatien mit Gesamtscore von 4:1 bei der WM