München – Der deutsche Fernsehkonzern ProSiebenSat1 verdient in seinem Kerngeschäft weniger und hat seine Jahresprognose gesenkt. TV-Werbung sei dieses Jahr schwach gelaufen: "Das ist die Hauptsorge", sagte Vorstandschef Thomas Ebeling am Donnerstag. Die schon seit Mai schwächelnde Aktie verlor am Morgen im deutschen Leitindex Dax sieben Prozent.

Von der Münchner Senderkette eingekaufte US-Serien wie "Empire" und "This Is Us" floppten, ProSiebenSat1 verlor Zuschauer an Konkurrenzsender und Internetportale wie Netflix und Amazon und musste im dritten Quartal 170 Millionen Euro an Programmvermögen abschreiben. Umsatz und Gewinn dieser Sparte schrumpften leicht – und das ist alarmierend, weil sie immer noch gut 70 Prozent zum Betriebsgewinn des Konzerns beiträgt und die Dividende sichert.

Umsatz brach ein

Weil ProSiebenSat1 Produktionen auf nächstes Jahr verschob, brach auch der Umsatz dieser Sparte ein. Das Videoportal Maxdome schreibt weiter rote Zahlen und soll im Jänner in das TV-Geschäft integriert werden. "Ich glaube, dass Maxdome überleben wird", sagte Ebeling. Das stark wachsende Geschäft mit Online-Portalen wie Parship und Verivox oder mit Internetshops wie Flaconi konnte die Rückgänge der anderen Sparten jedoch auffangen. Der Konzernumsatz im Quartal stieg um drei Prozent, der Gewinn stagnierte.

Für das Gesamtjahr musste Ebeling seine Prognose aber abschwächen: Der Vorjahrsumsatz von 3,8 Milliarden Euro dürfte um einen mittleren einstelligen Prozentsatz wachsen, der um Sondereffekte bereinigte Überschuss von 536 Millionen Euro nur leicht übertroffen werden. (red, 9.11.2017)