Der japanische Kaisersohn und Heinz Fischer bei einem Besuch des Stiftes Klosterneuburg im Jahr 2009. Sie bewundern den österreichischen Erzherzogshut, die "heilige Krone Österreichs".

Foto: HBF/DRAGAN TATIC

Die Terminkalender von vielen Eltern in Wien und Niederösterreich müssen nächsten Mittwoch gut organisiert sein: Sie müssen für diesem Tag nämlich die Kinderbetreuung planen. Denn traditionsgemäß wird der Heilige Leopold gefeiert, der Landespatron von Wien und Niederösterreich.

Schulfrei, Banken und Ämter in Niederösterreich geschlossen

Deshalb haben Schüler und Schülerinnen in den zwei Bundesländern frei, die Eltern aber meistens nicht. Banken, Ämter und Behörden haben in Niederösterreich geschlossen, in Wien bleiben sie jedoch wie gewohnt geöffnet. Wer also an diesem Tag zum Beispiel in Niederösterreich einen neuen Pass beantragen will, wird es vergeblich versuchen. Aber was steckt eigentlich hinter dieser Tradition und wie wird der Tag zelebriert?

Der Todestag des Gründers des Stiftes Klosterneuburg

Das Leopoldifest findet jedes Jahr am 15. November, dem Todestag Leopolds III. statt. Er war von 1095 bis 1136 Markgraf und wurde 1485 zum Heiligen der römisch-katholischen Kirche sowie zum Landespatron von Wien und Niederösterreich ernannt.

Diese Ehre wurde ihm aufgrund folgender Geschichte zuteil: Bei der Jagd mit Gattin und Freunden auf dem Kahlenberg wurde der Schleier seiner Frau verweht, daraufhin befahl er seinen Begleitern, diesen zu suchen mit dem Versprechen, am Fundort eine Kirche erbauen zu lassen. So soll Klosterneuburg entstanden sein.

Leopoldi 2017: Fasslrutschen im Binderstadl

Heutzutage erwarten Besucher des Stiftes Klosterneuburg zu Leopoldi liturgische Feierlichkeiten und es gibt die Möglichkeit, sein Grab zu besuchen. Außerdem findet das bekannte Fasslrutschen im Binderstadl statt. Dabei können Besucher gegen eine Spende über ein 300 Jahre altes, rund vier Meter hohes Fass rutschen. Dieser Brauch geht angeblich auf einen Klosterwirt zurück. (red, 8.11.2017)