"Design matters" – und bringt die Leute zusammen: Die Ausstellung im Weissraum präsentiert dort etwa das von EOOS entwickelte "Social Furniture".

Florence Stoiber

Innsbruck – Hängen, Ausrichten und Justieren: Bei der Eröffnung ist jener vorbereitende Prozess einer Ausstellung bereits unsichtbar geworden. 2 cm weiter nach links heißt das diesjährige Sujet der Premierentage. Simone Obholzers Foto zeigt eine neutrale weiße Wand, fallweise mit Nägeln oder einer Kartonage.

Mit den Premierentagen stehen Innsbruck und Schwaz ab morgen drei intensive Tage des Kunsterlebens und -reflektierens bevor. An der kollektiven Veranstaltung beteiligen sich 40 Künstlerinnen und Künstler sowie 24 Museen, Galerien, Ausstellungsräume und Kunstinstitutionen. Das Programm bei diesen "Wegen zur Kunst" ist zeitlich straff getaktet; stündlich geht es von einer zur nächsten Tür.

Seit 1998 bilden die Premierentage einen Fixpunkt im Kulturkalender. Heuer legten Anna Fliri und Barbara Unterthurner den Fokus auf die Wahrnehmung von Lebensräumen und deren Gestaltung. Neben Eröffnungen, Führungen und Performances sollen auch Künstlergespräche den Diskurs anregen.

"Design matters"

Der Parcours startet morgen um 18 Uhr im Weissraum, dem Tiroler Designforum, mit der Eröffnung der Ausstellung Design matters. Anhand einiger Projekte – wie etwa Sticken für den inneren Frieden von der Weiberwirtschaft – zeigt man jenen Spielraum auf, den Gestaltungsarbeit bei der Lösung gesellschaftspolitischer Probleme einnehmen kann. Beim gemeinsamen Sticken der Typotischdecke kann am Samstag jedermann mitmachen.

Um 19 Uhr präsentiert einen Straßenzug weiter die Galerie Rhomberg Zeichnungen von Jakob Kirchmayr unter dem Titel Border. Die Route führt dann über das Art Depot mit großformatiger Malerei von Susanne Kircher-Liner zum Künstlergespräch mit Walter Niedermayr in die Galerie Widauer. Niedermayer gibt aktuell im Aut Einblicke in die eigenwilligen Baugepflogenheiten des Südtiroler Fleimstals. (Dorothea Nikolussi-Salzer, 8.11.2017)