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Der britische Außenminister Arthur Balfour im Jahr 1930. Am 2. November 1917 sicherte Großbritannien seine Unterstützung zur Schaffung einer Heimstätte für die Juden in Palästina zu.

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Israels Premier Benjamin Netanjahu und Großbritanniens Regierungschefin Theresa May am Donnerstag in London.

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Bei einer Aktion des britischen Graffiti-Künstlers Banksy vor seinem "The Walled off Hotel" an der israelischen Sperranlage in Bethlehem enthüllte eine als britische Königin Elisabeth II. verkleidete Person die "Entschuldigungs-Inschrift".

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Tel Aviv/London – Israel hat am Donnerstag den 100. Jahrestag der Balfour-Deklaration gefeiert. Damit hatte der britische Außenminister Arthur Balfour im Ersten Weltkrieg den Zionisten zugesichert, ihr Vorhaben zur Schaffung einer Heimstätte für die Juden in Palästina zu unterstützen. Wörtlich hieß es darin: "Die Regierung Seiner Majestät betrachtet die Einrichtung eines nationalen Heims in Palästina für das jüdische Volk mit Wohlwollen und wird ihre besten Bestrebungen einsetzen, um das Erreichen dieses Ziels zu ermöglichen."

Großbritanniens Premierministerin Theresa May kündigte bei einer Debatte im Parlament vergangene Woche an, ihre Regierung werde den Jahrestag "mit Stolz" begehen. Israels Premier Benjamin Netanjahu wurde am Donnerstagmittag zu Gesprächen mit ihr und Außenminister Boris Johnson in London erwartet. Für den Abend war ein Festessen anlässlich der 100-Jahr-Feier geplant, an dem auch Labour-Chef Jeremy Corbyn teilnehmen sollte. Der Oppositionsführer müsse jedoch an einer Rede arbeiten und werde sich dabei von seiner Schattenaußenministerin Emily Thornberry vertreten lassen, hieß es am Montag.

"Hundert Jahre nach Balfour sollten die Palästinenser endlich die nationale Heimstätte der Juden und den jüdischen Staat anerkennen", sagte Netanjahu einer Mitteilung zufolge nach einem Treffen mit May am Donnerstag in London.

Demonstrationen

Parallel zur Balfour-Erklärung hatte London allerdings der arabischen Seite – mit Blick auf eine Schwächung des Kriegsgegners Osmanisches Reich – Hoffnungen auf einen eigenen Staat gemacht. Nach der Staatsgründung Israels mussten hunderttausende Palästinenser fliehen.

In den Palästinensergebieten protestierten Tausende Menschen in mehreren Städten. In Ramallah im Westjordanland zeigten sie Plakate mit Aufschriften, wie "Ein Versprechen derjenigen, die nicht die Besitzer sind, denjenigen, die nicht berechtigt sind" und "Gerechtigkeit und Freiheit für Palästina". Kinder schwenkten schwarze Fahnen. Auch in anderen Städten im Westjordanland und im Gazastreifen gab es Demonstrationen.

Der britische Graffiti-Künstler Banksy feierte am Mittwoch eine "Entschuldigungs-Party" vor seinem "The Walled off Hotel" an der israelischen Sperranlage in Bethlehem. Die Ehrengäste der Party waren palästinensische Kinder aus den nahegelegenen Flüchtlingscamps. Eine als britische Königin Elisabeth II. verkleidete Person enthüllte die Inschrift "Er... Sorry" mit einer Krone darüber. (APA, red, 2.11.2017)