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Für Einreisende hat Heathrow umfangreiche Sicherheitschecks bereit, bei der internen Sicherheit scheint es hingegen gewisse Defizite zu geben.

Foto: FABRIZIO BENSCH / REUTERS

USB-Sticks sind fraglos eine nützliche Sache, wenn es um den raschen Tausch von Daten geht. Wer wirklich sensible Informationen transportieren will, sollte den Stick aber zumindest verschlüsseln – oder gleich auf andere Wege zum Datentransfer wechseln. Das müssen nun auch Bedienstete des Londoner Flughafens Heathrow auf eine eher unerfreuliche Weise lernen.

Fundstück

Ein Spaziergänger hat vor wenigen Tagen einen USB-Stick im Londoner Queen's Park gefunden. Zuhause angekommen, staunte er nicht wenig, was sich darauf befand: Stolze 2,5 GB an Daten über die Sicherheit des Flughafens, ein bedeutender Teil davon streng geheim.

In 76 Verzeichnissen ist dabei unter anderem haargenau beschrieben, wie die Queen und andere Diplomaten bei ihren Reisen über Heathrow extra geschützt werden. Eine Liste von Personen, die von Sicherheits-Screenings ausgenommen sind, fand sich auf dem USB-Stick ebenso wie eine Karte auf der sämtliche Überwachungskameras eingezeichnet sind. Selbst Handbücher für die eingesetzten Radarsysteme fanden sich in dem Datensatz.

Rückgabe

Der Finder hat den USB-Stick zunächst der Zeitung Sunday Mirror übergeben, die dann den Flughafen informierte, und die sensiblen Daten wieder zurückgab. Unklar bleibt dabei, wie alt die Daten bereits waren, so verweist etwa The Register darauf, dass darin zu findende Klassifizierungen wie "confidential" in Heathrow schon seit einigen Jahren nicht mehr genutzt werden.

Von Seiten der Flughafenbetreiber versucht man zu kalmieren: Man sei davon überzeugt, dass die Sicherheit durch den Vorfall nicht beeinträchtigt wurde. Zudem habe man eine interne Untersuchung eingeleitet, um zu verhindern, dass so etwas in der Zukunft noch einmal vorkommt. (red, 31.10.2017)