Wieder ein Rückschlag für den seit März 2016 von Verletzungen gebeutelten Gregor Schlierenzauer.

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Wien – Gregor Schlierenzauer hat sich am Montag bei einem Sturz beim Gleittraining in Ramsau am Dachstein das innere Seitenband im Knie eingerissen. Der Tiroler kam beim Abbremsen nach einer Testfahrt auf der Anlaufspur zu Sturz, gab der ÖSV bekannt.

Da das Kreuzband unversehrt und das Knie sehr stabil geblieben ist, habe man sich für eine konservative Behandlung mit Schiene und Physiotherapie entschlossen. Der Olympiasieger und zehnfache Weltmeister (inklusive Skifliegen) wird einige Wochen nicht Skispringen können.

Wann genau er wieder springen wird können, steht noch in den Sternen, den Weltcupauftakt Mitte November in Wisla wird er aber definitiv verpassen. "Man muss die Rückschläge annehmen, wie sie kommen, und dann weitergehen. Wie schon im Frühjahr werde ich die Zeit nutzen und freu' mich jetzt schon, bald wieder Ski zu springen", sagte der 27-Jährige. Für die Rückkehr in den Weltcup werde er sich "keinen Stress" machen. "Es ist natürlich schade, dass so etwas genau vor dem Saisonstart passiert, aber ich werde das aushalten und meinen Weg fortsetzen."

Kuttin: "Herber Verlust"

Cheftrainer Heinz Kuttin bedauerte die Verletzung. "Ihn nicht dabei zu haben, ist für uns natürlich ein herber Verlust", sagte der Kärntner und zeigte sich überzeugt, dass sein Athlet den eingeschlagenen Weg weitergehen werde. "Er hat über den Sommer sehr gut gearbeitet, hat nun einen Dämpfer hinnehmen müssen, wird aber, wenn es soweit ist, voll fit unser Team verstärken können."

Der Skisprung-Weltcup-Rekordsieger hatte sich im März 2016 beim Skifahren in Kanada das vordere Kreuzband im rechten Knie gerissen und war im Jänner 2017 in Wisla in den Weltcup zurückgekehrt. Anfang Februar stürzte er bei der Landung beim Skiflug-Weltcup in Oberstdorf, zog sich einen oberflächlichen Einriss des inneren Seitenbands im rechten Knie, einen Muskelbündelriss und Bluterguss im rechten Oberschenkel sowie eine schwere Prellung im Brustkorb zu.

Keine drei Wochen später gab er bei der WM in Lahti sein Comeback, holte mit dem Team die Bronzemedaille und blieb damit bei Großereignissen erfolgreich. Zum Saisonausklang in Planica stand er jedoch wegen inkonstanter Leistungen erneut nicht im Kader. Höhepunkt der kommenden Saison sind die Olympischen Spiele im Februar 2018 in Pyeongchang. (APA, red, 31.10.2017)