Oslo – Nach für das Nobelpreiskomitee peinlichen Enthüllungen zu Investitionen in Atomwaffen hat die Nobel-Stiftung Besserung gelobt. "Das passt nicht", räumte der Chef des Nobel-Instituts, Olav Njölstad, am Donnerstagabend im norwegischen Radio mit Blick auf die Enthüllungen ein.

Die Stiftung sei aber dabei, die Investitionen in Herstellerfirmen von Atomwaffen entsprechend einer im März verabschiedeten Ethikregelung "binnen zwölf Monaten" zurückzufahren.

Zuvor hatten Nichtregierungsorganisationen aufgedeckt, dass die Nobel-Stiftung Fonds von Unternehmen besitzt, die am Atomwaffenbau beteiligt sind. Njölstad bestätigte der Nachrichtenagentur AFP, dass "weniger als ein Prozent" der Stiftungs-Aktiva betroffen seien.

Die Enthüllungen bedeuten, dass ein Teil der neun Millionen schwedische Kronen (rund 930.000 Euro), mit denen der Nobelpreis dotiert ist, aus der Rendite dieser umstrittenen Investitionen kommen könnte. Besonders peinlich sind die Enthüllungen auch deshalb, weil der Friedensnobelpreis heuer an die Internationale Kampagne zur Abschaffung von Atomwaffen (ICAN) geht. (APA, 27.10.2017)