Berkeley – In den USA gibt es im Jahr rund 4000 Waffenmessen, wo bis zu neun Prozent aller Schusswaffenkäufe des Landes stattfinden. Zu den größten Veranstaltungen dieser Art kommen tausende Besucher, und hunderte Verkäufer bieten ihre Ware an. Viele Transaktionen und Waffenkäufe finden anlässlich dieser Veranstaltungen auch rein privat statt, zum Teil ohne die ohnehin nicht sehr strengen Kontrollen.

Der Doktorand Ellicott Ahern (Medizinfakultät der University of California in Berkeley) hat nun für eine Studie im Fachblatt "Annals of Internal Medicine" erhoben, ob und wie sich diese Messen auf die Zahl Schussverletzungen in Kalifornien auswirken.

Verkäufe von privat an privat

Während die Waffenmessen in Kalifornien kaum Auswirkungen zeigten, waren die Folgen nach großen Messen (vor allem in Las Vegas) umso stärker zu spüren. Wie Ahern herausfand, stiegen die Verletzungen und Todesfälle insbesondere in den kalifornischen Grenzregionen zu Nevada nach "Gun Shows" ebenda um 70 Prozent an.

Das liegt laut Ahern vermutlich daran, dass in Nevada – anders als in Kalifornien – Schusswaffenverkäufe von privat an privat ohne entsprechende Überprüfung des Käufers stattfinden können. (tasch, 28.10.2017)