Ried im Innkreis/Linz – Die oberösterreichischen Fußballfans haben jahrelang darauf warten müssen: Der LASK und die SV Ried treffen am Dienstag (19.12 Uhr) zum ersten Mal seit 17. April 2013 in einem Pflichtspiel aufeinander. Damals hatten die Innviertler im Cup-Viertelfinale mit 2:1 nach Verlängerung gewonnen, diesmal geht es im selben Bewerb erst um den Einzug ins Viertelfinale. Für viel Brisanz ist gesorgt.

LASK-Trainer Oliver Glasner war jahrelang Spieler in Ried und 2014/15 auch Trainer. Von dort wagte der Rieder Ehrenkapitän den Sprung zum Rivalen, was ihm so mancher Fan der Innviertler nie verzeihen wird. "Ich wünsche mir, dass alles fair und ordentlich über die Bühne geht und erwarte ein richtig geiles Match", sagte der 43-Jährige im Vorfeld. Ob sich seine Hoffnung erfüllt, wird sich zeigen.

"Mulmig"

"Es ist natürlich eine brisante Partie. Ich habe ein mulmiges Gefühl, wenn ich das erste Mal als gegnerischer Trainer in das Stadion zu dem Verein komme, bei dem ich 19 Jahre lang war", gab Glasner zu. Er ist aber nicht der einzige mit Ried-Vergangenheit. Sein Co-Trainer Michael Angerschmid ist genauso ein Ried-Urgestein, sein Topstürmer Rene Gartler spielte beim jüngsten direkten Duell noch für die Innviertler. Auch Gernot Trauner hat Ried-Vergangenheit. Aufseiten der Rieder stehen mit Manuel Kerhe, Kennedy Boateng, Thomas Mayer, Thomas Fröschl, Balakiyem Takougnadi und Lukas Grgic viele Ex-LASK-Kicker im Kader.

Die Motivation wird auf beiden Seiten groß sein. "Klar ist, dass wir der Außenseiter sind, wir wollen unseren Fans aber einen Sieg schenken", sprach Ried-Goalie Thomas Gebauer Klartext. Sein Team führt die Erste Liga nach 15 Spielen mit 30 Punkten an, ist voll auf Aufstiegskurs. "So leicht ist es nicht, bei uns zu gewinnen. Ich glaube auch nicht, dass es von der Qualität einen großartigen Unterschied gibt. Wir brauchen uns nicht verstecken", verlautete Rieds Kapitän.

Druck

Der LASK reist auch mit einem guten Gefühl an. Mit 16 Zählern aus zwölf Spielen hat das Bundesliga-Comeback passabel begonnen. Am Samstag gelang mit einem 1:0 in St. Pölten die Rückkehr auf die Siegerstraße. "Ich glaube, dass sich jeder Fußball-Fan in Oberösterreich auf dieses Spiel freut. Es wird ein echtes Fußball-Fest", sagte Ried-Manager Franz Schiemer. Ausschreitungen sollen ausbleiben, scheinen mit Blick auf die Brisanz sowie Duelle in der Vergangenheit aber alles andere als ausgeschlossen. Zudem fielen Ried-Fans diese Saison schon im Rahmen des Liga-Derbys gegen Blau-Weiß in Linz durch Auseinandersetzungen mit Linz-Fans negativ auf.

Ried hat seit 28. März 2010, einem 0:3, kein Pflichtspiel-Derby mehr verloren, blieb siebenmal in Folge ungeschlagen. Trotzdem wäre ein Sieg diesmal eine Überraschung. "Der Druck liegt beim LASK. Es muss einen Sieger geben und das soll die SV Ried sein. Wir wollen Ried am Dienstag noch fußballverrückter machen", meinte Ried-Trainer Lassaad Chabbi. Seine Mannschaft hat gute Cup-Erinnerungen, 1998 und 2011 gelang gar der Titelgewinn. Der LASK war nur 1965 Cupsieger.

Mattersburg bei Oedt

Mit dem SV Mattersburg ist noch ein zweiter Bundesligist am Dienstag (15.00 Uhr) im Einsatz. Die Burgenländer sind beim oberösterreichischen Landesliga-Tabellenführer ASKÖ Oedt zu Gast, der mit Goalie Pirmin Strasser, Mario Reiter, Aleksandar Djordjevic oder Radovan Vujanovic bekannte Namen in den eigenen Reihen hat. Der Club von Coach Christian Mayrleb bugsierte in der zweiten Runde Austria Lustenau aus dem Bewerb.

"Der Cup kann immer schwierig werden, vor allem wenn wir es uns selbst schwierig machen. Eine hundertprozentige Einstellung und Top-Vorbereitung sind nötig, um eine Runde weiter zu kommen", sagte Mattersburg-Trainer Gerald Baumgartner. Für sein Team ist es die Generalprobe für das Bundesliga-Kellerduell des Vorletzten zu Hause gegen Schlusslicht St. Pölten am Samstag. Im dritten Dienstagspiel (19.00) hat Regionalligist St. Florian gegen den Erste-Liga-Club TSV Hartberg Heimrecht.

Die restlichen Viertelfinal-Teilnehmer werden am Mittwoch ermittelt, der große Schlager ist das Derby Austria gegen Rapid im Ernst-Happel-Stadion. (APA, 23.10.2017)