Die Hälfte der unternehmerische Küken bedienen sich aus dem staatlichen Fördertopf.

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Wien – Von Smartphone-Apps bis zu Nahrungsergänzungsmitteln: Die österreichische Start-up-Szene ist quer durch alle Branchen vertreten. Insgesamt gibt es hierzulande laut dem Gründerservice der Wirtschaftskammer Österreich (WKO) zwischen 2.000 und 4.000 Start-ups, die Hälfte davon befindet sich in Wien. Genaue Zahlen fehlen wohl aufgrund der schwammigen Definition. Laut WKO ist ein Start-up ein Unternehmen, das jünger als zehn Jahre alt ist, einen signifikanten Umsatz- oder Beschäftigungszuwachs anstrebt oder aufweist und eine Innovation eingeführt hat oder in einem innovativen Geschäftsmodell tätig ist.

500 bis 1.000 aller Neugründungen pro Jahr sind Start-ups, das entspricht 1,5 bis drei Prozent aller Unternehmensgründungen. Österreichische Start-ups haben ein Durchschnittsalter von 2,5 Jahren.

Nach Branchen verteilt waren die meisten Jungunternehmen in Österreich 2016 im Bereich IT und Softwareentwicklung tätig, gefolgt von Servicesoftware und dem Finanzbereich. Die "Grüne Technologien"-Branche bildet das Schlusslicht. Laut Gründerservice zählen mehr als 60 Prozent der Start-ups in Österreich zur digitalen Wirtschaft.

Der österreichische Markt ist mit einem Anteil von knapp 50 Prozent für heimische Start-ups besonders wichtig, gefolgt von der Europäischen Union (40,6 Prozent).

Jung und männlich

2016 waren 92,9 Prozent der Gründer aus Österreich männlich. Das sind laut dem Europäischen Start-up-Monitor (ESM) um acht Prozent mehr als im Jahr davor. Durchschnittlich sind die Jungunternehmer bei der Erstgründung 30,8 Jahre alt. Jeder Fünfte hat bereits zwei oder mehrere Start-ups gegründet. Bei der Unternehmensgründung bestehen die Teams durchschnittlich aus zwei bis drei Personen.

Die berufliche Selbstverwirklichung ist für die meisten Unternehmer der ausschlaggebende Grund, ein Start-up zu gründen. Platz zwei nimmt die Umsetzung einer eigenen Idee ein. Weniger wichtige Beweggründe für Start-up-Gründungen sind die Unzufriedenheit am ehemaligen Arbeitsplatz sowie die fehlenden beruflichen Aufstiegsmöglichkeiten im vorherigen Job.

Eigenes Startkapital

Fast neun von zehn Gründern haben eigenes Geld für ihr Start-up in die Hand genommen. Mehr als die Hälfte bediente sich zusätzlich aus dem staatlichen Fördertopf. (lauf, 21.10.2017)