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Er ist einer von 23,5 Millionen. Denn so viele EU-Bürger haben im letzten Jahr zumindest einmal Cannabis konsumiert.

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Der Missbrauch von legal erhältlichen oder illegalen Drogen – vom Alkohol bis zum Heroin – ist ein weltweites Phänomen, aller Altersgruppen und aller sozialen Schichten. Mehr als 93 Millionen Europäer haben bereits einmal in ihrem Leben ("Lebenszeitprävalenz") illegale Drogen konsumiert. 23,5 Millionen EU-Bürger (15 bis 64 Jahre; sieben Prozent dieser Altersklasse) haben im vorangegangenen Jahr zumindest einmal Cannabis verwendet. Insgesamt gibt es in der EU rund 1,3 Millionen Menschen mit Hochrisiko-Opioidkonsum (vor allem injizierender Heroingebrauch).

MMDA (Ecstasy) nehmen innerhalb eines Jahres 2,7 Millionen Menschen ein (0,8 Prozent), Amphetamine 1,8 Millionen der 15- bis 64-Jährigen (0,5 Prozent). Insgesamt gibt es in der EU rund 1,3 Millionen Menschen mit Hochrisiko-Opioidkonsum unter den Erwachsenen (vor allem injizierender Heroingebrauch).

Das Geschäft mit den illegalen Drogen ist riesig: Für 2013 wurde der Gesamtmarkt in Europa auf 24 Milliarden Euro geschätzt. Davon machte der Umsatz mit Cannabisprodukten allein rund 9,3 Milliarden Euro aus. Der Handelswert von Heroin umfasste rund 6,8 Milliarden Euro auf dem illegalen Markt. 5,7 Milliarden Euro Umsatz machten die Dealer laut den Berechnungen mit Kokain.

Experten tagen

Mit den vielfältigen Aspekten von "Abhängigkeit" und Suchtgiftkonsum setzt sich kommende Woche die Konferenz "Lisbon Addictions 2017" in der portugiesischen Hauptstadt auseinander. Sie ist die bisher zweite derartige Konferenz über "Suchtverhalten und Abhängigkeit" in der portugiesischen Hauptstadt. Wesentlich beteiligt daran ist auch die Europäische Drogenbeobachtungsstelle (EMCDDA) in Lissabon. Rund 1.200 Experten werden daran teilnehmen.

In den verschiedenen Symposien und Diskussionsveranstaltungen geht es unter anderem um "Autofahren unter Drogeneinfluss" und die neuesten Entwicklungen auf dem Gebiet des Nachweises von illegalen Drogen im Abwasser. Vorgestellt wird auch ein "Neuer europäischer Leitfaden zu gesundheits- und sozialpolitischen Maßnahmen im Umgang mit Drogenproblem" der EMCDDA. Insgesamt geht es um einen Wissens- und Meinungsaustausch zwischen Wissenschaft und Politik zu den Fragen von Drogenkonsum und Suchtverhalten bzw. Abhängigkeit. (APA, 20.10.2017)