Bilder aus unbeschwerteren Tagen: der Parlamentshase Lesco vor Inkraftreten des Burkaverbots.

Foto: Parlamentsdirektion / Heinz Tesarek

Wien – Das Antigesichtsverhüllungsgesetz beziehungsweise Burkaverbot in Österreich sorgt für immer skurrilere Auswüchse. Nun traf es auch das Maskottchen des Parlaments, das das Gesetz beschlossen hat. Bei einem Filmdreh vor dem Hohen Haus anlässlich des Tags der offenen Tür des Parlaments am 26. Oktober kam es laut "Tiroler Tageszeitung" zu einem Polizeieinsatz gegen den Hasen Lesco.

"Künstlerische Berufsausübung"

Für Filmaufnahmen im Auftrag der Demokratiewerkstatt waren am 9. Oktober vor dem Parlamentsgebäude am Ring Kinder mit dem Parlamentsmaskottchen unterwegs. Eine vorbeikommende Polizeistreife unterbrach den Dreh, und der Darsteller hinter dem hellblauen Hasen Lesco mit seinen langen wuscheligen Ohren und großen Augen musste sein wahres Gesicht zeigen.

Eine Strafe gab es nicht, teilte die Wiener Polizei der "Tiroler Tageszeitung" mit. Laut Parlament war für die Aufnahmen keine Genehmigung nötig, weil nicht auf öffentlichem Grund und Boden, sondern auf dem des Parlaments gedreht wurde. Letztlich stellten die Beteiligten fest, dass es sich um "künstlerische Berufsausübung" gehandelt habe und nicht gegen das Antigesichtsverhüllungsgesetz verstoßen wurde.

Seit dem Inkrafttreten des Antigesichtsverhüllungsgesetzes am 1. Oktober hat es in Wien knapp 30 Amtshandlungen nach der neuen Vorschrift gegeben. Nur eine Handvoll davon betraf Frauen mit muslimischer Gesichtsverschleierung. (APA, 19.10.2017)