Wien – Nach der fast abgeschlossenen Fusionswelle geht der Sparkurs bei Österreichs Volksbanken weiter. Das Filialnetz wurde bereits von 460 auf 360 zusammengestutzt, in zwei Jahren sollen es nur noch 300 sein. Die Kosten-Einnahmen-Quote müsse bis 2020 von über 80 auf 60 Prozent gedrückt werden. "Das heißt mindestens 100 Millionen Euro einsparen", so Volksbank-Wien-Chef Gerald Fleischmann zum "Kurier".

"Wir waren vor 18 Monaten noch bei 4.600 Mitarbeitern, jetzt sind wir unter 4.000. Diese Reise ist nicht zu Ende", so Fleischmann in der Montagausgabe der Zeitung. "Wir fassen die kleineren Filialen in größere zusammen, die mindestens fünf Mitarbeiter haben." Bis Ende 2019 soll die Anzahl der Geschäftsstellen auf 300 gesenkt werden, schrieb das Anlegermagazin "Fonds professionell" kürzlich in der Online-Ausgabe.

Bei den Fusionen sei man auf Kurs, im zweiten Quartal 2018 stehe noch die Volksbank Horn an. "Dann erst ist es geschafft", sagte der Volksbank-Wien-Chef im "Kurier". Konkrete Börsenpläne gebe es derzeit zwar nicht, aber: "Sollten wir einmal Kapital brauchen, kann das eine Option sein."

Die Verschmelzung der regionalen Volksbanken zu acht großen Banken (im Wesentlichen eine pro Bundesland, außer Burgenland) war eine Auflage bei der Teilverstaatlichung der alten Volksbanken AG (ÖVAG). Die ÖVAG wurde 2015 vom Markt genommen. Neues Spitzeninstitut ist seither die Volksbank Wien, ein Teil wanderte zum Abbau in die Bad Bank Immigon. (APA, 16.10.2017)