Martin Harnik übt wie einige Mitspieler Kritik am ÖFB.

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Wien – Martin Harnik blickt sorgenvoll in die Zukunft des österreichischen Nationalteams. "Man hat das Gefühl, dass all das zusammenbricht, eingerissen wird. Da kommen sehr schwierige Zeiten auf uns zu", sagte der ÖFB-Legionär am Donnerstag im Interview bei Sky Sport News HD.

"Das erinnert an alte Zeiten"

Der 30-Jährige gab 2007 unter Josef Hickersberger sein Debüt, damals sei das ÖFB-Team "belächelt, nicht ernst genommen" worden. In den vergangenen Jahren habe sich die Mannschaft allerdings "Respekt erarbeitet".

Nun aber fühlt sich der Hannover-Stürmer zurückversetzt: "Was sich neben dem Sportlichen abspielt, ist traurig. Das erinnert an alte Zeiten, als der ÖFB eine sehr kleine Rolle in Europas Fußball gespielt hat."

Das Scheitern in der Qualifikation für die WM 2018 in Russland sei zwar ein Misserfolg gewesen, die spielerische Qualität aber noch immer vorhanden. "Misserfolg ist das richtige Wort, aber eigentlich zu hart. Wir haben nicht schlecht gespielt."

Spieler äußern ihren Unmut

Vor Harnik hatten bereits andere Teamspieler ihren Unmut geäußert. Marc Janko bezeichnete den Stil des Verbandes bei der Ablöse von Teamchef Marcel Koller als "beschämend", Julian Baumgartlinger sprach angesichts der Aussagen des niederösterreichischen Verbandspräsidenten Johann Gartner ("Gruppenbildung im Team") von "Verleumdung". (red, 12.10.2017)