Windhoek – Im Bwabwata-Nationalpark im Nordosten Namibias wurden dutzende tote Flusspferde entdeckt. Anfang Oktober wurde ein erster Kadaver gefunden, inzwischen dürften mehr als hundert Tiere verendet sein. Eine Untersuchung der Ursache laufe noch, doch die Tiere seien höchstwahrscheinlich an einer Milzbrand-Infektion (Anthrax) gestorben, sagte Namibias Umweltminister Pohamba Shifeta.

Flusspferdkadaver im Bwabwata-Nationalpark.
Foto: Namibian Broadcasting Corporation

Die Bevölkerung solle sich Kadavern keinesfalls nähern. "Unsere Veterinärdienste arbeiten derzeit in der Region. Wenn wir die Todesursache eindeutig kennen, werden wir über das weitere Vorgehen entscheiden", so Shifeta.

Tote Wasserbüffel

Die namibische Zeitung "New Era" berichtete, dass die meisten Kadaver im relativ kleinen namibischen Bereich des Okavango-Flusses gefunden wurden. Der Okavango fließt von Angola aus in den Nordostzipfel Namibias, den sogenannten Caprivi-Streifen, und von dort nach Botswana, wo er im gleichnamigen Delta mündet.

Beitrag der Namibian Broadcasting Corporation.
Namibian Broadcasting Corporation

Der Milzbrand-Erreger findet sich vor allem in stehenden Gewässern, Überschwemmungsgebieten und Sümpfen. Berichten zufolge sind auch fast zwei Dutzend tote Wasserbüffel in der Region gefunden worden. Die Behörden fürchten, dass sich weitere Tiere anstecken könnten, indem sie etwa infiziertes Aas fressen.

"Wir sind besorgt, dass weitere Flusspferde sterben, aber es besteht derzeit kein Anlass zur Sorge um ihren Bestand", sagte Johnson Ndokosho vom Umweltministerium gegenüber "National Geographic". Nach Angaben der Weltnaturschutzunion IUCN leben rund 3.300 Exemplare in und um Namibia. (red, APA, 12.10.2017)