Pornhub scannt Gesichter und körperliche Eigenschaften von Darstellern

Foto: Pornhub

Pornhub hat angekündigt, in Zukunft auf Gesichtserkennungstechnologie zu setzen. Die größte Pornoseite der Welt will seine fünf Millionen Videos scannen und so eine bessere Kategorisierung der Clips ermöglichen. Binnen eines Jahres soll die Software alle Filme durchlaufen. Anfangs werden dafür die Gesichter von 10.000 ausgewählten Pornostars als Ausgangsbasis verwendet werden. Später sollen einzelne Filmkategorien, die sich etwa an der Haarfarbe von Darstellern orientieren, zugeordnet werden können.

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Datenschützer warnen vor einer "Nackt-Datenbank", die entstehen könnte. Der IT-Jurist Neil Brown sagt etwa gegenüber Motherboard, dass eine Unterscheidung zwischen Amateur-Darstellern und professionellen Pornostars entscheidend sei.

So werden auf großen Erotikplattformen oft sogenannte "Rachepornos" verbreitet, bei denen private Sexaufnahmen ohne Zustimmung der Abgebildeten hochgeladen wurden. Kritiker befürchten, dass dabei nun Gesichtserkennung zum Einsatz kommt, die auch auf andere Datenbanken wie soziale Medien zurückgreift. So würde eine "Nacktfoto und Porno-Datenbank" entstehen.

Pornhub beruhigt

Pornhub bestreitet derartige Pläne jedoch. Es sollen nur Gesichter von Darstellern gescannt werden, die ihren Lebensunterhalt mit Pornografie verdienen. Die Zuordnung von neuen Clips zu Pornostars passiere schon jetzt, allerdings händisch, erklärten Manager der Plattform. (red, 12.10.2017)