Bild nicht mehr verfügbar.

"Kampagnisierung" in "Österreich" gegen Bundeskanzler Christian Kern.

Foto: Reuters/LEONHARD FOEGER

Die Daten zur Präsenz der und Tonalität über die Spitzenkandidaten.

grafik: STANDARD

Wien – Ein Viertel der Berichterstattung der Zeitung "Österreich" und ihres Onlineablegers oe24.at über Kanzler Christian Kern (SPÖ) war im September negativ. Zu diesem Befund kommt der Marktforscher Media Affairs, der Zahlen über die Präsenz von und die Tonalität über Spitzenkandidaten in sechs nationalen Zeitungen und deren Facebook-Seiten analysierte – gewichtet nach Reichweiten. Bei Überschriften in Österreich wie "Bild lacht über die Prinzessin Kern" könne von einer "Kampagnisierung gegen Kern" gesprochen werden, heißt es in der Studie, die dem STANDARD vorliegt.

Andere würden Kern auch kritisieren, sagt Studienautorin Maria Pernegger, "aber im Schnitt macht die Kritik in den anderen Medien gut fünf Prozent aus". Die Zahlen reichen aber nur bis September, als das ganze Ausmaß der Affäre um Kanzlerberater Tal Silberstein noch nicht publik war. Wie berichtet, hat Kern im September beschlossen, "Österreich" im Wahlkampf weder Interviews zu geben noch Inserate dort zu buchen.

"Kurz wirkt nicht mehr so tadellos"

Nachgelassen habe im September die Strahlkraft von ÖVP-Chef Sebastian Kurz, konstatiert Media Affairs. Er falle zwar noch am positivsten auf, aber: "Kurz wirkt nicht mehr so tadellos und perfekt in den Medien wie in den letzten Monaten." Quantitativ gibt es mit 34 Prozent zu 30 Prozent einen Paarlauf zwischen Kern und Kurz in Printmedien. Auch auf den Facebook-Seiten hat Kern mit 29 zu 27 Prozent die Nase vorne. Am unauffälligsten und am wenigsten polarisierend sind Grünen-Spitzenkandidatin Ulrike Lunacek und Neos-Chef Matthias Strolz.

Parteienpräsenz Facebook und Print

Grafik: Media Affairs

Facebook-Postings der Medien über FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache führen zu den meisten Userreaktionen – vor allem im Boulevard werde er hofiert: "Über Strache zu schreiben bringt via Facebook besonders viel Traffic." Das könnte einer der Gründe sein, warum Strache auf den Facebook-Seiten der Medien präsenter sei als in Printberichten.

"Krone" und "Österreich" seien jene Medien, die im September am meisten davon profitierten, dass Strache besonders viele ihrer Beiträge auf seiner eigenen Facebook-Seite teilte. Kanzler Kern verweist am häufigsten auf orf.at.

Geteilte Medienquellen der Spitzenkandidaten

Grafik: Media Affairs

(omark, 12.10.2017)