Wien – Ein Gastrobetrieb, der bei dem seit rund 18 Jahren unbenutzten Belvedere-Stöckl entstehen soll, erhitzt derzeit einige Gemüter im vierten Bezirk Wiens. Neben einer Bürgerinitiative protestieren auch die Bezirksfraktionen von FPÖ und Neos. Befürchtet werden Parkplatznot, erhöhtes Verkehrsaufkommen, Geruchs- und Lärmbelästigung.

Leopold Plasch (SPÖ), Bezirksvorsteher, berief für 2. November eine "außertourliche" Bezirkssitzung ein, um die Nachbarschaft über Details zu informieren, wie er dem STANDARD sagte. Er schlägt Anrainerparkplätze vor, falls es zu Engpässen kommen sollte.

Die Krux: Wieden hat keinerlei Einfluss. Denn obwohl die Anrainer Wiedner sind, befindet sich das Stöckl – in der Höhe der Prinz-Eugen-Straße 25 – im dritten Bezirk. Und dort, so Plasch, sehe man das Projekt "nicht so drastisch". Der rote Landstraßer Bezirkschef, Erich Hohenberger, war am Mittwoch nicht zu erreichen.

Vergleich mit Siebensternbräu

Das geplante Lokal soll laut Walter Welledits, Geschäftsführer des Salm-Bräu am Rennweg, rund 300 Sitzplätze fassen. Zusätzlich sollen bei Schönwetter bis zu 400 Gäste im Garten Platz haben. Ein dreistöckiger Neubau in der Höhe des Stöckls – das bestehende barocke Gebäude – ist dazu notwendig: eine Etage für Küche und Lager, zwei Etagen für Tische. Die Brauerei kommt ins Stöckl. Welledits vergleicht das Projekt mit dem Siebensternbräu im siebenten Bezirk.

Den Pachtvertrag schloss er auf 70 Jahre mit der Schwarzenberg-Privatstiftung. Demnach sei etwa Musik im Garten nicht erlaubt. Die behördlichen Auflagen habe er alle erfüllt, sagt Welledits. Der Betriebsanlagengenehmigung stehe also nichts im Weg. Eröffnen will er im Sommer 2018. (cmi, 11.10.2017)