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Die Fertigung in der Teslafabrik im kalifornischen Fremont sind in der Regel automatisiert. Das Neue Model S soll per Hand verschweißt worden seien.

Foto: Reuters / Jim Tanner

Tesla ist bei der Auslieferung seines neuen Model 3 massiv in Verzug geraten. Von den 1.500 bestellten Autos waren im Oktober erst rund 260 Stück fertig. Der Konzern hatte diese Woche "Produktionsengpässe" für die Verzögerung verantwortlich gemacht.

Wie nun bekannt wurde, sind die bisher gefertigten Model 3 zu großen Teilen händisch zusammengebaut, berichtete das "Wall Street Journal". Demnach hätten Arbeiter in einem Bereich der Fremont-Fabrik in Kalifornien Hand angelegt, während fieberhaft an der Inbetriebnahme der Produktionsstraße gearbeitet wird.

Das Vorgehen ist brisant, zumal Tesla-Chef und Silicon-Valley-Superstar Elon Musk stets die fortschrittliche Automatisierung der noch im Bau befindlichen neuen Gigafabrik in Nevada anpreist.

Investoren im Dunklen

Zudem hätten Investoren und Analysten nichts Näheres über den Status der Produktion und die Ursache für die Produktionsverzögerungen erfahren, wie das "Wall Street Journal" schreibt.

Mit dem 35.000 Dollar teuren Model 3 versucht Tesla erstmals den Pkw-Massenmarkt erobern. Bis 2020 will der Autobauer 500.000 davon bauen, wie Musk im Sommer ankündigte. Das wären rund 5.000 pro Woche und sechsmal so viele E-Autos, wie 2016 in den USA verkauft wurden.

Auch die Präsentation eines ursprünglich für September angekündigten neuen Sattelzugs hat Tesla auf November verschoben, wie Tesla-Chef Elon Musk am Freitag mitteilte.

Bisher haben die Verzögerungen dem E-Autohersteller an der Börse aber nur zwischenzeitlich einen Dämpfe verpasst. Nach einer positiven Analyse der Bank Nomura hatte die Tesla-Aktie wieder an fahrt aufgenommen.

Wie sich die jüngste Enthüllung auf den Aktienkurs auswirkt, lässt sich erst am Montag feststellen, wenn der Handel wiederaufgenommen wird. (slp, 8.10.2017)