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Nicht nur Hollywood-Stars wie George Clooney) finden italienische Orte als trefflichen Rahmen fürs Ja-Wort.

Foto: EPA / ALESSANDRO DI MEO

Von Tom Cruise bis zu Sofia Coppola, von George Clooney bis zu Kim Kardashian, von arabischen Erdölscheichs bis zu russischen Milliardären, immer mehr Verliebte aus aller Welt wollen in Italien heiraten. Laut der jüngsten Schätzung des Tourismuszentrums Florenz hat die Marktnische Hochzeitstourismus, das Geschäft rund um das Jawort, inzwischen einen Wert von knapp einer halben Milliarde Euro erreicht.

Über 50.000 Beschäftigte sind mit der Eventorganisation, mit Blumenschmuck und Catering, mit Transport, Fotografien, Musik und Konditoreiwaren beschäftigt. Das Hochzeitsglück soll die Fremdenverkehrsbilanz 2017 mit schätzungsweise 350.000 Ankünften aus über 25 Ländern und über einer Million Übernachtungen bereichern. An der Spitze der ausländischen Hochzeitsfans stehen die Engländer mit 26 Prozent, gefolgt von den Amerikanern mit 20 Prozent. Japaner und Russen lieben es ebenfalls, sich in Italien das Jawort zu geben. Schweizer, Österreicher und Franzosen haben Anteile von bis zu fünf Prozent.

Toskana am beliebtesten

Die beliebteste Region für die Trauung ist die Toskana mit 32 Prozent. Vor allem die mittelalterlichen "borghi" bieten dafür die ideale Kulisse. Die Lombardei mit ihren Seen rangiert an zweiter Stelle noch vor Venedig, Rom und dem ligurischen Kleinstädtchen Bordighera. Zu den Favoriten zählen auch die süditalienischen Regionen Apulien und Kampanien.

Im Gegensatz zum Agrar- oder Fahrradtourismus, ebenfalls zwei überdurchschnittlich wachsende Marktnischen der italienischen Fremdenverkehrswirtschaft, wird beim Hochzeitstourismus nicht auf Kosten geschaut. Die durchschnittlichen Ausgaben für eine Traumhochzeit in Italien werden mit 54.000 Euro, die durchschnittliche Anzahl der Hochzeitsgäste mit 47 angegeben.

Knapp ein Drittel der Paare wollen ihre Hochzeitsnacht in einem Schloss, Palast oder zumindest in einem Luxushotel verbringen. Überraschend auch der Anteil jener Paare, die eine kirchliche Trauung vorziehen (34,4 Prozent). Womit auch der Vatikan vom neuen Boom profitiert. (Thesy Kness-Bastaroli aus Mailand, 7.10.2017)