Stanford – Ein einziger Genbaustein entscheidet, ob das Gefieder eines Wellensittichs grün oder blau wird. Das berichten Forscher aus den USA und Taiwan im Fachblatt "Cell". Die blaue Variante ist eine Zuchtform der kleinen Papageien. Sie entsteht demnach, wenn ein Genbaustein in einem Enzym ausgetauscht wird, das für die Bildung des gelben Farbpigments nötig ist. In der Natur gibt es nur gelb-grüne Wellensittiche.

Neben blauen gibt es auch "weiße" Zuchtformen von Wellensittichen.
Foto: Thomas Cooke

Die Farben dieser Vögel sind schon seit mehr als einem Jahrhundert Gegenstand der Forschung. Schon früh fanden Biologen heraus, dass Papageien sogenannte Psittacofulvine produzieren, spezielle Pigmente, die bei keinem anderen Wirbeltier vorkommen. Welche Gene und biochemischen Prozesse aber daran beteiligt sind, welche Farbpigmente ein Wellensittich produzieren kann und welche nicht, war bislang aber unklar.

Wissenschafter um Thomas Cooke von der Stanford University haben nun das Erbgut von 234 Wellensittichen entschlüsselt, 105 davon hatten ein blaues Gefieder. Durch den DNA-Vergleich fanden sie jenes Gen, das für die Federfarbe verantwortlich ist: MuPKS. Es ist vor allem in Zellen bestimmter Bereiche der wachsenden Federn aktiv. (APA, red, 8.10.2017)