Grafik: Google

Geht es nach den Plänen von Google sollen Android-Updates in Zukunft wesentlich schneller – und öfter – kommen. Die aktuelle Realität sieht aber wesentlich ernüchternder aus: Die Verbreitung neuer Android-Versionen ist nicht nur langsam, sie wird aktuell sogar noch langsamer, wie die aktuellen Zahlen von Google zeigen.

Oreo

Zunächst aber die – relativ – guten Nachrichten: In den Oktober-Zahlen gibt die aktuellste Android-Ausführung ihr Debüt, ist aber noch ein recht exklusives Phänomen: Auf 0,2 Prozent sämtlicher Android-Geräte befindet sich global gesehen derzeit Android 8 "Oreo".

Ebenfalls noch wachsend ist der Vorgänger Nougat (Android 7), der derzeit von 17,8 Prozent aller User eingesetzt wird. Und hier zeigt sich dann ein wenig erfreulicher Effekt: Verbreitet sich damit Nougat doch weiterhin deutlich langsamer als seine Vorgänger. So gab es zwar im letzten Oktober keine Android-Zahlen, angesichts der Trendkurve wäre Android 6 "Marshmallow" zu diesem Zeitpunkt aber in etwa bei 21 Prozent gelegen. Android 5 "Lollipop" hatte es ein Jahr zuvor bereits auf 23,5 Prozent gebracht.

Grafik: Google

Erklärungen

Das bedeutet übrigens nicht, dass die Hersteller noch schlechter bei der Auslieferung von Updates werden. Die langsamere Verbreitung lässt sich statistisch gut über das abflachende Wachstum im Smartphone-Markt und die große Zahl an bestehenden Geräten erklären. Gleichzeitig heißt dies aber auch, dass es bislang keinen relevanten Fortschritt bei den Update-Aktivitäten der Hersteller gibt – zumindest jenseits von Sicherheitsaktualisierungen, zu denen es aber keine Zahlen gibt.

Ob die aktuellen Umbauten Googles an dieser Situation substantiell etwas ändern können, wird sich erst im nächsten Herbst zeigen. Mit dem Project Treble nimmt Google den Hardwareherstellern viel Arbeit bei der Erstellung neuer Versionen ab. Da dies aber erst mit Android 8 ausgeliefert wird, wird sich jeglicher Effekt dadurch erst beim Update auf Android P zeigen. (Andreas Proschofsky, 3.10.2017)