Rund 280 Antriebsachsen stecken in der Bühnentechnik.

Foto: APA/Alexander Schippel

Wien – Die Berliner Staatsoper Unter den Linden ist im Kern fortan aus Österreich – zumindest was die Bühnentechnik betrifft. Das Wiener Stahl- und Maschinenbauunternehmen Waagner-Biro verantwortet mit der Fertigstellung des Innenlebens im Bühnenturm die Technik des 1742 eröffneten Traditionshauses. Die Berliner Staatsoper wird nach mehrjährigen Umbauarbeiten am Dienstag feierlich wiedereröffnet.

Nach über 50 Jahren Spielbetrieb bestand grundlegender Sanierungsbedarf. Im Zuge der Bautätigkeit wurde nicht nur das Gebäude saniert, sondern auch eine technische Modernisierung für einen zeitgemäßen Spielbetrieb vorgenommen. So wurde auch das Volumen des Zuschauerraums durch Anheben der denkmalgeschützten Decke vergrößert.

Komplette Obermaschinerie

Das Projekt von Waagner-Biro umfasst die komplette Obermaschinerie, die Vorbühne, Installationen im Zuschauerraum sowie der Untermaschinerie mit einer Vielzahl an Podien sowie einem Bühnenwagensystem. Für das Unternehmen war das Berliner Projekt bisher eines der größten, heißt es in einer Aussendung. Mit acht Podien beträgt die neue Gesamtbühnenfläche 1330 Quadratmeter. Die Steuerung der Bühnentechnik besteht aus rund 280 Antriebsachsen. Das Besondere am neuen System sei vor allem das lautlose, computerisierte Steuerungssystem, das neue Möglichkeiten bei der Inszenierung eröffnet, so eine Firmensprecherin.

Die Kosten des Projekts wurden nicht veröffentlicht. Seitens des Unternehmens hieß es lediglich, dass ein höherer zweistelliger Millionenbetrag hineingeflossen sei. 2016 erwirtschaftete Waagner-Biro mit 1400 Mitarbeitern einen Umsatz von 195,4 Millionen Euro. (slp, 2.10.2017)