Jazz – in seiner französischen Einfärbung – kommt ohne Louis Sclavis nicht aus. Der Bassklarinettist ist seit Jahrzehnten eine sichere, edle Größe, wenn es um impulsive Improvisation, sensible Komposition und imaginäre Folklore geht. Sclavis besucht am Samstag das Jazzfestival in Leibnitz – mit dem Saxofonisten Émile Parisien und dessen Quartett. Sclavis, der Mann aus Lyon, ist natürlich immer auf Vertiefung seiner Kunst aus, was Überraschungen ermöglicht.

Das Festival bietet am Samstag nach Sclavis die Begegnung mit dem Sänger Ola Onabulé und dessen Band. Er lebt in London, stammt aus Nigeria. Seinen Stil beschreibt das Festival wie folgt: Die "Sophistication des Jazz, die dramatische Emotionalität des Soul, die Leichtigkeit der Popmusik und die Ursprünglichkeit seiner Wurzeln" würden von Onabulé zu einem speziellen Mix geformt.

Am Sonntag hört man dann noch das deutsche Quartett Die Enttäuschung, das sicherlich Gegenteiliges bewirken wird. (toš, 29.9.2017)