Die Schule sollte auch Wissen rund um gesunde Ernährung vermitteln, meinen Experten. Denn in vielen Familien fehle es mittlerweile.

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Wien – Das Ernährungsverhalten wird schon in der Kindheit geprägt. Neben dem Elternhaus kommt vor allem den ersten Bildungseinrichtungen große Bedeutung zu, was Bewusstsein, Verständnis und auch die praktische Umsetzung von "guter Ernährung" betrifft. Ein Schulfach "Essen" wäre also durchaus sinnvoll, meinen Experten für "Ernährungsbildung" am Mittwoch in Wien im Rahmen einer Tagung.

Kein Ernährungswissen mehr am Esstisch

Ein wichtiger Aspekt der Bildung in Sachen Nahrung ist der Umgang mit Informationen bzw. Halbwissen aus den Medien, so Peter Reinecke vom "Forum Ernährung heute", das das Symposium organisiert. "Tagtäglich entscheiden wir mehrmals, was, wie viel und wie wir essen". Grundlegendes Wissen werde vielen Kindern aber immer weniger zu Hause am Esstisch oder beim gemeinsamen Kochen vermittelt, sondern mehr und mehr in der Schule.

Kinder motivieren die restliche Familie

Die Vermittlung von Esskultur erfolgt heute auf ganz unterschiedlichen Wegen, so Annemien Haveman-Nies von der Wageningen Universität. In den Niederlanden beispielsweise habe sich das Konzept "Taste Lessons" bewährt, die bereits in mehr als 4.000 Volksschulen stattgefunden haben.

Nachhaltige Verhaltensänderungen werden dabei von der Schule nach Hause in die Familie getragen. Darauf setzt auch das österreichische Projekt "Schule des Essens", das aus dem Nachwuchs informierte, kompetente, selbstbestimmte und gesunde Esser machen soll – mit Sinn für Genuss und Nachhaltigkeit, praxisorientiert und mit einem emotionalen Zugang. (APA, red, 27.9.2017)