Exkanzler Alfred Gusenbauer verlangt Gegendarstellungen von "Österreich".

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Wien – Der ehemalige SPÖ-Chef und Bundeskanzler Alfred Gusenbauer kündigt rechtliche Schritte gegen die Tageszeitung "Österreich" an. Konkret fordert Gusenbauers Anwalt Michael Rami (der auch die FPÖ vertritt) Gegendarstellungen wegen Artikeln in mehreren "Österreich"-Ausgaben.

Darin wird behauptet, das von einem früheren SPÖ-Mitarbeiter produzierte Negativdossier über Bundeskanzler Christian Kern stamme vom "Team Gusi", von seinen "engsten Mitarbeitern" oder aus seinem "Büro". Das sei, so steht es in der Aufforderung zur Gegendarstellung, die dem STANDARD vorliegt, "insoweit unwahr, als Dr. Alfred Gusenbauer mit diesem Dokument weder direkt noch indirekt etwas zu tun hat".

Kern hat wegen der Berichterstattung über das Dossier bereits angekündigt, keine SPÖ-Inserate mehr in der Boulevardzeitung zu schalten und ihr auch keine Interviews mehr zu geben. Auf Nachfrage heißt es aus Kerns Büro aber, dass keine rechtlichen Schritte gegen "Österreich" geplant seien.

Auf STANDARD-Anfrage sagt "Österreich"-Herausgeber Wolfgang Fellner, man werde die Gegendarstellungen "selbstverständlich" veröffentlichen. Das geschehe "allein aus Gründen der Fairness", wenngleich er sich "über eine Klage sehr freuen" würde. Denn "dann würde vor Gericht geklärt werden, wie es zu diesem Papier gekommen ist". Außerdem habe Fellner in seiner Zeitung "nie behauptet, dass Gusenbauer das (Negativdossier, Anm.) geschrieben" habe. (red, 26.9.2017)