Dublin – Beim irischen Billigflieger Ryanair könnten noch mehr Flüge ausfallen als von dem Unternehmen bereits angekündigt. Die Piloten der Fluggesellschaft fordern, dass die Airline nationale Beschäftigungsverträge für alle Mitarbeiter inklusive sozialer Absicherung einführt, wie die "Welt am Sonntag" berichtete.

"Wir wollen regionale Verträge nach jeweils dort gültigem Recht", sagte ein Pilot, der anonym bleiben wollte, der Zeitung. Würden die Forderungen nicht umgesetzt, drohe "Dienst nach Vorschrift".

Fehlende Jobsicherheit

Kritiker werfen dem Unternehmen seit langem vor, Scheinselbstständige zu beschäftigen. In internen Mails klagen Piloten laut "WamS" über fehlende Jobsicherheit und fehlende Pensions-Zusagen. Ryanairhat keinen Betriebsrat.

Laut dem Zeitungsbericht hat sich die Mehrheit der europäischen Stützpunkte der irischen Fluggesellschaft einem Forderungskatalog an die Konzernführung angeschlossen. Ziel ist die Einführung neuer Verträge für die Beschäftigten zum 1. Jänner 2018.

Urlaubsfehlplanung als Auslöser

Auslöser für die Proteste in der Belegschaft ist eine Urlaubsfehlplanung für die Piloten. Ryanair streicht deshalb bis Ende Oktober bis zu 2100 Flüge. Rund 315.000 Passagiere sind betroffen.

"Dienst nach Vorschrift" ist ein Mittel des Arbeitskampfes – die Beschäftigten sind zwar an ihrem Arbeitsplatz, verzichten dort aber auf jegliche Eigeninitiative und setzen nur interne Vorschriften um. (APA, 23.9.2017)