Islamabad – Indische Soldaten sollen an der Grenze zu Pakistan Dörfer im Hinterland des Nachbarn beschossen und sechs Zivilisten getötet haben. Mindestens 15 weitere Menschen seien bei diesem jüngsten Grenzvorfall verletzt worden, teilte das Militär in Pakistan am Freitag mit. Indien wies die Anschuldigungen zurück und machte für die Attacke eine Jihadistengruppe in Pakistan verantwortlich.

Die Regierung Pakistans sagte indes, indische Soldaten hätten grundlos mit dem Beschuss begonnen, und pakistanische Soldaten hätten daraufhin das Feuer erwidert.

Scharmützel

Die beiden rivalisierenden Atommächte liefern sich entlang ihrer gemeinsamen Grenze immer wieder Scharmützel, vor allem in der Himalaya-Region Kaschmir, die beide Länder jeweils ganz für sich beanspruchen. Seit ihrer Unabhängigkeit von Großbritannien 1947 führten Pakistan und Indien bereits drei Kriege, zwei davon um Kaschmir.

Der jüngste Grenzvorfall war derjenige mit den meisten Todesopfern seit mehreren Monaten. Der Beschuss aus automatischen Waffen und Mörsern fing nach Armeeangaben am späten Donnerstag gegen Mitternacht an. Einzelne Schüsse seien noch am Freitagmorgen an verschiedenen Punkten nahe dem Ort Sialkot zu hören gewesen, hieß es in einer Mitteilung. Unter den Toten seien mindestens vier Frauen. (APA, 22.9.2017)