Chicago – Üblicherweise gehört der Erhalt von Post aus der Rechtsabteilung großer Unternehmen zu den unerfreulichen Dingen im Leben. Das mag zwar auch auf den Brief zutreffen, den zwei Unternehmer aus Chicago von Netflix bekommen haben – der Stil der Unterlassungsaufforderung des Streamingriesen wirkte aber wohl entlastend.
Wie das Chicagoer Newsportal dnainfo.com berichtet, eröffnete die Bar "The Upside Down" im August – komplett im Stil des Universums der Netflix-Serie "Stranger Things" gehalten. Das Lokal ist als Pop-Up-, also temporär eingerichte Bar konzipiert – und wird wohl tatsächlich wieder verschwinden. Denn die Juristen des Streamingkonzerns schickten einen Brief an die Betreiber, den Betrieb nach dem 1. Oktober einzustellen.
"Zwingt uns nicht, eure Mutter anzurufen"
Allerdings ist das Schreiben nicht im Juristenenglisch gehalten, sondern mit Anspielungen auf die erfolgreiche Mystery-Serie gespickt: "Wenn ich nicht im 'Upside Down' (das geheimnisvolle Paralleluniversum in der Serie, Anm.) lebe, glaube ich nicht, dass wir eine Vereinbarung für euer Pop-Up getroffen haben", schreibt der Netflix-Jurist etwa.
Er bittet die Betreiber, die Bar wie geplant nach September nicht mehr zu betreiben und sich in Zukunft an Netflix zu wenden, wenn sie ähnliche Pläne verfolgen. Und: "Bitte zwingt uns nicht, eure Mutter anzurufen".
In einem E-Mail an dnainfo.com schreibt Barbetreiber Jared Saul, er hätte "diese unglaubliche Party" sicher weitergefeiert, hätte Netflix es erlaubt, er sei Netflix aber nicht böse. Die zweite Staffel von "Stranger Things" ist ab 27. Oktober verfügbar. (red, 21.9.2017)