Frauenministerin Rendi-Wagner bekräftigte ihre Forderung nach einem Ausbau der Betreuungsplätze für Unter-Dreijährige.

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Rust – Mit einstimmigen Beschlüssen zu 17 Tagesordnungspunkten ist am Freitag die Frauenreferentinnenkonferenz im burgenländischen Rust zu Ende gegangen. Themen waren unter anderem der Ausbau der Kinderbetreuung, Gender-Medizin und Frauengesundheit sowie Frauenpensionen, teilten Ministerin Pamela Rendi-Wagner (SPÖ) und die burgenländische Landesrätin Verena Dunst (SPÖ) mit.

Frauenministerin Rendi-Wagner bekräftigte ihre Forderung nach 18.000 Betreuungsplätzen für unter Dreijährige in Österreich. Die von Familienministern Sophie Karmasin (ÖVP) angekündigte Verlängerung der 15a-Vereinbarung mit den Ländern zum Ausbau der Kinderbetreuung bezeichnete sie als "halbherzig". Diese müsse statt um ein Jahr auf "drei Jahre Minimum" ausgedehnt werden.

Aufholbedarf sah die Ministerin beim Thema Frauengesundheit und Gender Medizin. Kärntens Landeshauptmannstellvertreterin Beate Prettner (SPÖ) forderte in diesem Zusammenhang, dass die Unterschiede bei der Behandlung von Frauen und Männern wissenschaftlich untersucht und bei Behandlungen, Therapien und Diagnostik berücksichtigt werden sollen.

Zugangsmöglichkeiten zu Abtreibungen

In Sachen Pensionen sprach sich die Ministerin für mehr Informationen aus. Frauen sollten, bevor sie in Karenz oder in Teilzeitbeschäftigung gehen, informiert werden, welche Auswirkungen diese Entscheidung für die spätere Pensionshöhe habe. Der Unterschied bei der Pensionshöhe zwischen Männern und Frauen betrage 40 Prozent, so Rendi-Wagner.

Beim Thema Schwangerschaftsabbruch trat die Tiroler Landesrätin Christine Baur (Grüne) für niederschwellige Zugangsmöglichkeiten in ganz Österreich ein. Die Salzburger Landesrätin Martina Berthold (Grüne) forderte, dass die Beschäftigung von Frauen bei der Auftragsvergabe im Rahmen des Bundesvergabegesetzes zu einer Muss-Bestimmung geändert werden müsse.

Frauenlandesrätin Dunst, welche in diesem Jahr den Vorsitz der Konferenz führte, wies auf problematische Fälle beim Kindergeldbetreuungskonto hin. Außerdem gebe es bei der Pflegekarenz einige Lücken zu füllen. (APA, 18.9.2017)