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Twitter und Google erlaubten wie auch Facebook Werbung an User, die rassistische und antisemitische Begriffe verwendeten und suchten.

Foto: Reuters/Blake

Kurz nachdem öffentlich wurde, dass man bei Facebook Werbung bei "Judenhassern" schalten kann, wurde nun publik, dass ähnliches auch bei Google und Twitter möglich ist. Wie BuzzFeed herausgefunden hat, verkauft der Suchmaschinenkonzern Werbung bei Suchanfragen wie "Jewish Parasite" ("jüdischer Parasit", "the evil Jew" ("der böse Jude") und "black people ruin everything" ("Afroamerikaner zerstören alles"). Google geht sogar einen Schritt weiter und schlägt bei derartigen Phrasen weitere antisemitische und rassistische Suchanfragen für Werbungen vor.

Google zeigt sich reuig

BuzzFeed hat daraufhin einer der Phrasen für Werbung genutzt, was tatsächlich funktionierte. Google sperrte daraufhin Ads bei derartigen Suchanfragen. Gegenüber The Verge gab Sridhar Ramaswamy, Googles-Vizepräsident für Werbung an, dass das Ziel des Unternehmens sei, dass Werbung bei derartigen Phrasen nicht mehr möglich ist und dass das Werbe-Tool auch nicht weitere rassistische Suchanfragen vorschlägt. Google will in Zukunft härter arbeiten, dass sowas nicht mehr möglich ist, betonte Ramaswamy.

Ähnliches Problem bei Twitter

Kurz nach der Veröffentlichung zu Googles Werbe-Tool wurde auch publik gemacht, dass Twitter ebenso zielgerichtete Werbung an Rassisten zulässt. Die User werden mittels Suchanfragen wie "Wetback", "Nazi" und dem N-Wort klassifiziert und direkt Ads an die ausgespielt. Offenbar können somit bis zu 18,6 Millionen Accounts erreicht werden. The Daily Beast weitete die Werbung mit weiteren rassistischen Begriffen aus, wovon keine von Twitter gesperrt waren.

Twitter: Was?

Twitter selbst betonte, dass dies eigentlich nicht möglich sein soll, da die genannten Begriffe seit Jahren für Werbung gesperrt sind. Der Microblogging-Dienst will nun untersuchen, wieso The Daily Beast trotzdem Ads schalten konnte. Man wolle auf jeden Fall alles tun, dass dies nicht mehr vorkomme, betonte ein Sprecher gegenüber The Verge. (red, 16.09.2017)