Schon Monate bevor die Raumsonde Cassini Freitagmittag in die Atmosphäre des Saturn stürzte, war die PR-Maschinerie der US-Weltraumbehörde Nasa wieder einmal voll angelaufen. Videos im Stil von Hollywood-Blockbustern führten auf Social Media das Ende der Mission emotional und actionreich vor Augen, eine Pressekonferenz jagte die andere. Manchem Beobachter war die sensationalistische Art, mit der hier Öffentlichkeitsarbeit betrieben und von Wissenschaftsjournalisten rund um den Globus munter aufgegriffen wurde, ein Dorn im Auge.

Die Professionalität, mit der die Nasa, aber auch ihr europäisches Gegenstück Esa oder internationale Großforschungseinrichtungen wie das europäische Kernforschungszentrum Cern inzwischen PR betreiben, ist aber eine positive Entwicklung: Anders als etwa führende Smartphonehersteller, die mit ähnlichem Trara neue Produkte inszenieren, geht es dabei nämlich zu einem guten Teil um die Vermittlung wissenschaftlicher Erkenntnisse.

Natürlich soll mit dem Spektakel auch das Budget für künftige Projekte gesichert werden, aber die Information und, ja, auch Unterhaltung einer breiten Öffentlichkeit ist wichtig: Das Publikum, ergo die Steuerzahler, finanzieren diese Unternehmungen. Und Begeisterung für eine Mission wie Cassini, die unser Wissen über den Saturn und seine Monde revolutioniert und den Mond Enceladus als möglichen Kandidaten für Leben identifiziert hat, ist angebracht.(David Rennert, 15.9.2017)