Wien/Ankara/Graz – Österreichische Archäologen dürfen wieder in der Türkei arbeiten. Wie der APA von österreichischer und türkischer Seite bestätigt wurde, können die heimischen Wissenschafter in türkischen und internationalen Projekten tätig sein und haben auch schon ihre Arbeit aufgenommen. Die Grabungslizenzen für die österreichischen Grabungen in Ephesos und Limyra bleiben allerdings blockiert.

In Folge der Spannungen zwischen Wien und Ankara mussten Ende August vergangenen Jahres auf Anordnung des türkischen Außenministeriums die archäologischen Arbeiten in den österreichischen Grabungen in den antiken Städten Ephesos und Limyra eingestellt werden. In der Folge wurden auch keine Forschungsvisa mehr für österreichische Archäologen ausgestellt.

Entspannung zeichnet sich ab

Nun gibt es Anzeichen für Entspannung. Seit einigen Wochen arbeiten österreichische Archäologen wieder in der Türkei, etwa bei den türkischen Grabungen in Side und Teos. "Wir haben Mitte August die Nachricht bekommen, dass wir unsere Arbeiten in Side fortsetzen können", bestätigte Peter Scherrer, Leiter des Instituts für Archäologie der Universität Graz.

Eigentlich habe man das Vorhaben für heuer bereits ad acta gelegt, sei nun aber "sehr froh, weil auch eine Habilitation und drei Dissertationen daran hängen", so Scherrer. Es sei zwar schon zu spät, um heuer noch mit Ausgrabungen zu beginnen. Die Archäologen würden aber andere Tätigkeiten, etwa Vermessungen, durchführen.

Diplomatischer Erfolg

Ermöglicht haben dürfte diese Entwicklung die jüngste Öffnung diplomatischer Kanäle. Seit Juli hat die Türkei wieder einen Botschafter in Wien, nachdem das Land im August des vergangenen Jahres seinen damaligen diplomatischen Vertreter zurückgerufen hatte. (APA, 15.9.2017)