Otto Wanz im Jahr 2012. Am Donnerstag ist der ehemalige Wrestler verstorben.

Foto: david krutzler

Graz – Als Catcher, als Boxer, als Wrestler machte er sich einen Namen. Am Donnerstag ist "Big Otto" Wanz nach kurzer, schwerer Krankheit 74-jährig in seiner Heimatstadt Graz gestorben. Der steirische Sportlandesrat Anton Lang (SPÖ) bestätigte entsprechende Berichte von ORF und "Kleiner Zeitung".

Wanz war vierfacher Weltmeister im Superschwergewicht nach CWA und AWA und hatte mit dem viele Jahre lang veranstalteten Catch Cup in der Grazer Eishalle Liebenau den Catchsport in Österreich populär gemacht. Zudem hielt er den Weltrekord im Telefonbuchzerreißen. Nach seinem letzten Kampf 1990 war er als Wettbewerbsveranstalter (unter anderem "Strongman") tätig. Daneben war Wanz, 1,89 Meter groß und mit einem Kampfgewicht von 175 Kilogramm ausgestattet, auch Cafetier, Bühnen- und Filmschauspieler sowie Sänger.

Der Telefonbuchklassiker.
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Wanz, der am 13. Juni 1943 in Graz geboren wurde, begann seine Karriere zunächst als Boxer. Danach wurde er Ringer und Wrestler. Vor fünf Jahren sagte er dem STANDARD: "Ich habe seit 50 Jahren Übergewicht. Aber bei meinen inneren Werten meint mein Arzt, dass ich 90 Jahre alt werden kann." Es ist sich nicht ganz ausgegangen.

Multitalent

Wanz war aber, wie gesagt, auch in anderen, ganz branchenfremden Bereichen tätig: In Voitsberg führte er ein Jahr lang ein Cafe, dann in Graz einige Zeit das traditionsreiche "Cafe Glacis".

Zum Film fand er bereits früh: Im Blockbuster "Hilfe, ich liebe Zwillinge" 1969 spielt er einen Tankwart, später Leibwächter, Sportler, Bösewichte. Im Udo Lindenberg-Film "Panische Zeiten" war er ebenso zu sehen wie 1995 im Theater in der Josefstadt. Für die EAV wirkte er im Musikvideo zu "Afrika" mit.

Zuletzt war er als Sportveranstalter tätig, in seiner Agentur cwa.at organisierte er mit seinem Sohn, dem Sportkommentator Michael Wanz, viele der europäischen Strongman-Wettbewerbe.

Wanz mit der EAV in Afrika.
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Am Höhepunkt seiner Popularität war Wanz mit dem Kabarettisten Sepp Trummer als karikiertes Testimonal der damaligen Handelskammer tätig: In Ringerkleidung warben der körperlich eindrucksvolle "Wanz" und der eher schmächtige "Herr Sepp" im Catcher-Outfit für eine starke Wirtschaft auf Plakaten und Schildern – deren letztes erst vor kurzem von der Tegetthoff-Brücke aus dem Grazer Stadtbild verschwand. (red, APA, 14.9.2017)