Berlin/Washington (APA/Reuters) – Der Wirtschafts- und Finanzausschuss der Europäischen Union übt laut einem Medienbericht Kritik an der Wirtschaftspolitik von US-Präsident Donald Trump. Vor allem in Trumps Bestrebungen für mehr Protektionismus sieht er eine Gefahr für die Weltwirtschaft, berichtet das deutsche Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" aus einem internen Papier des Ausschusses. "Dessen Auswirkungen könnten viel schädlicher ausfallen als bislang gedacht", heißt es darin.
In dem Gremium sind Spitzenbeamte aus den Finanzministerien der EU-Mitgliedsländer versammelt. Den Europäern bereiten auch die Ausgabepläne der Trump-Regierung Sorgen. Weil sich "die öffentlichen Schulden schon jetzt nicht auf einem nachhaltigen Pfad bewegen", berge der Kurs "kurzfristige Risiken für die Weltkonjunktur". Geldgeber würden die USA in jüngster Zeit meiden. "Der Rückgang bei internationalen Investitionen stellt eine mögliche Verletzlichkeit dar", wird aus dem Papier zitiert. Die Pläne, mit einer Steuerreform vor allem obere Einkommen zu entlasten, werden "die Herausforderungen eher verschärfen als lindern, vor denen die US-Wirtschaft steht".
Pläne zur Einschränkung der Krankenversicherung in den USA stoßen bei den Europäern ebenfalls auf Widerspruch. "In diesem Zusammenhang sei daran erinnert, dass die Vereinigten Staaten mit Blick auf die Gesundheitsversorgung im OECD-Vergleich schon jetzt nur sehr dürftig abschneiden", heißt es dazu. (APA, 9.9.2017)