Foto: www.carmusement.com

Wien – Als Zauberlehrling Harry Potter und sein Freund Ron den Zug in ihre Zauberschule verpasst hatten, setzten sie sich ins Auto und flogen nach Hogwarts. Die Idee der Autorin Joanne K. Rowling könnte zumindest ansatzweise Wirklichkeit werden – nämlich dann, wenn Michael Macks Plan aufgeht.

DER STANDARD

"Fliegen" mit dem eigenen Auto

Mack, er hat das Rollercoasterrestaurant im Wiener Prater erfunden, bei dem Essen und Getränke auf einer kleinen Achterbahn serviert werden, will klassische Pkws künftig ins "Fahrgeschäft" in Vergnügungsparks integrieren.

Das Riesenrad für Autos soll 135 Meter hoch sein.
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Seine Vision: Die Fahrt im Riesenrad, im Kettenkarussell oder in der Achterbahn soll man im eigenen Auto antreten können. Zu diesem Zweck sollen Plattformen errichtet werden, auf denen die Autos abgestellt werden. Ein entsprechendes Patent habe Mack bereits angemeldet, erzählt er am Donnerstag bei einer Pressekonferenz im Prater.

Eine Fahrt mit dem Riesenrad im Auto soll das Fahrgeschäft in Vergnügungsparks bereichern, so Michael Macks Vision.
ROLLERCOASTERRESTAURANT Vienna

Verkehrsprobleme lösen

Nicht nur dem Amüsement soll seine Idee dienen. Mack will auch Verkehrsprobleme damit lösen. Ähnlich wie die Skifahrer in Gondeln sollen Autos und deren Insassen an Seilen in die Innenstädte und von dort wieder hinaus transportiert werden. Um die Autos durch die Stadt schweben zu lassen, müsste eine Seilbahn, gestützt von Säulen im Abstand von 100 Metern errichtet werden, erklärt Mack.

Während der Fahrt sollen die Fahrzeuge klimatisiert und Elektroautos betankt werden. Bei einem Zwischenstopp könnte man sich das vorab per App bestellte Essen ins Auto liefern lassen.

Eine Autofahrt in der Achterbahn. Dieses Projekt habe Macks Kollegen dazu veranlasst, ihn für "wahnsinnig" zu erklären.
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Am weitesten gediehen scheint Macks Vision vom Riesenrad für Autos zu sein. Das London Eye – das Riesenrad ist 135 Meter hoch und steht im Stadtzentrum am Südufer der Themse – hat die Größe, die er sich für sein Projekt vorstellt. Darin könnten 72 Autos untergebracht werden – amortisiert hätte sich ein solches Projekt innerhalb von drei Jahren.

Für wahnsinnig erklärt

Dass seine Ideen ungewöhnlich klingen, darüber ist sich Mack im Klaren. Als er seinen Kollegen die Vision vorstellte, im eigenen Auto Achterbahn zu fahren, habe man ihn für wahnsinnig erklärt. Experten würden an der technischen Umsetzbarkeit zweifeln. Aber auch bein Rollercoaster-Restaurant hätten viele nicht an die Umsetzbarkeit geglaubt, sagt Mack. Und dass Ideen floppen, sei Teil seines Geschäftes.

Unrealistisch für Europa

Dass seine Projekte in Europa realisiert werden können, glaubt Mack nicht. China, der arabische Raum und die USA seien vor allem seine Zielmärkte. Demnächst soll sein Projekt in Orlando bei einer der größten Freizeitmessen vorgestellt werden. Ein Vergnügungspark in China habe bereits Interesse signalisiert. (Katrin Burgstaller, 7.9.2017)