Brisbane – Mit Seekarten aus dem 18. Jahrhundert haben Forscher das Ausmaß des Korallensterbens in den Florida Keys für die letzten 240 Jahre rekonstruiert: Sie verglichen die überraschend detaillierten Aufzeichnungen britischer Seefahrer mit heutigen Bestandsaufnahmen und berichten im Fachblatt "Science Advances": Mehr als die Hälfte der 1770 kartierten Riffe existieren heute nicht mehr, in manchen Regionen beträgt der Schwund sogar 90 Prozent.

Key West, damals und heute: Links eine Seekarte mit eingezeichneten Korallenriffen aus dem Jahr 1774, rechts dieselbe Region heute.
Foto: Loren McClenachan

"Es zeigte sich, dass viele Teile der einst verzeichneten küstennahe Riffe ganz verschwanden, während die weiter im Meer gelegenen Habitate etwas besser erhalten geblieben sind", sagte Studienautorin Loren McClenachan vom Colby College in Waterville. Möglich wurde der detaillierte Vergleich durch die hohe Qualität der alten Seekarten: "Diese Karten waren essentiell für die Expansion des britischen Weltreichs und, zum Glück, enthalten sie auch umfangreiche ökologische Informationen." (dare, 7.9.2017)