Davis – Immer neue Diätideen sorgen für Aufsehen – und manchmal auch für den Bruch mit lang tradierten Ernährungsempfehlungen. Nun berichten Forscher, dass die sogenannte ketogene Diät, die sehr fettreiches und kohlenhydratarmes Essen umfasst, zumindest bei Mäusen messbare positive Effekte habe: Gleich zwei Studien in "Cell Metabolism" behaupten, dass ketogene Ernährung die Nager länger leben ließ und überdies ihre geistige und körperliche Fitness steigerte.

Für ihre Untersuchungen verabreichten die Wissenschafter der University of California, Davis drei Mäusegruppen unterschiedliche Diäten: Die erste Gruppe erhielt Futter, das zu 90 Prozent aus Fett bestand, die zweite Gruppe kohlenhydratreiche Kost und die dritte Gruppe eine Low-Carb-Diät. Die Kalorienzufuhr blieb bei allen drei Gruppen gleich.

Extrem einseitig

Einige Monate später wurden die Nagetiere wortwörtlich auf Herz und Nieren geprüft, zudem testeten die Forscher deren Kraft und Geschicklichkeit. "Die Ergebnisse haben mich ein bisschen überrascht", sagte Jon Ramsey, Koautor einer der beiden Studien. In allen Bereichen schnitten die Mäuse, die fettreich ernährt worden waren, deutlich besser ab. Hinzu kommt, dass die Nager der ketogenen Gruppe im Schnitt 13 Prozent länger lebten als ihre Artgenossen mit anderen Diäten.

Einfach auf den Menschen umlegen lassen sich diese Ergebnisse freilich nicht: Um einen so hohen Fettanteil in der Nahrung zu erreichen, müsste die Kost extrem einseitig ausfallen. Die Liste möglicher negativer Folgen ist lang. Die Forscher hoffen jedoch, die Mechanismen hinter den positiven Effekten bei Mäusen im Detail aufklären zu können – und langfristig auch ohne Extrem-Diät für Menschen nutzbar zu machen. (dare, 10.9.2017)