Wädenswil – Zwei Laborantenlehrlinge der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) haben im Rahmen ihrer Ausbildung zwei neue Bodenbakterien in einem Wald bei Wädenswil ZH entdeckt. Für die Bakterien interessiert sich bereits das Institut Pasteur in Paris.

Im Rahmen der Ausbildung zum Biologielaboranten lernen die Lehrlinge an der ZHAW auch, Bakterienarten zu bestimmen. Dabei stießen Michael Opoku und Tara Picozzi in Bodenproben aus einem Wald bei Wädenswil zufällig auf zwei Spezies, die sich im Zuge von aufwendigen Analysen als bisher unbekannt herausstellten, wie die ZHAW mitteilte.

Nach ihrem Fundort benannt

Die neuen Arten wurden nach ihrem Fundort im Wädenswiler Reidholz benannt: Pseudomonas wadenswilerensis sp. nov. und Pseudomonas reidholzensis sp. nov. Die ZHAW-Forscher um den Mikrobiologen David Frasson beschrieben die Bakterien in der August-Ausgabe des "International Journal of Systematic and Evolutionary Microbiology".

Dass Lehrlinge als Studienautoren auf einer wissenschaftlichen Publikation stehen sei ungewöhnlich, betonte Frasson. "Doch uns als Forschern war es wichtig, den Lernenden so unsere Anerkennung auszudrücken."

Lehrabschluss

Die beiden neuen Bakterienstämme sind nun in der nationalen Stammsammlung "Culture Collection of Switzerland AG" hinterlegt und können von Wissenschaftern von dort bezogen werden. Anfragen gab es sogar bereits vom Institut Pasteur in Paris. Die stolzen Entdecker Opoku und Picozzi haben ihre Lehre unterdessen abgeschlossen. Picozzi ist inzwischen als Laborantin an der ZHAW tätig, Opoku strebt die Berufsreife und ein Studium an. (APA, 9.9.2017)