Kosten und Bürokratie machen den Einsatz von Drohnen gegen Stare für die burgenländischen Weinbauern wenig attraktiv.

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Eisenstadt – Das im Vorjahr erfolgreich verlaufene Projekt der Stare-Vertreibung mittels Drohnen in den burgenländischen Weingärten scheint heuer keine Fortsetzung zu finden. Wie Vertreter der betroffenen Weinbauvereine erklärten, würden unter anderem Kostengründe und Bürokratie einen Einsatz wenig attraktiv machen.

Die Stare-Vertreibung durch die "Winzerfalke" genannten Drohnen der burgenländischen Firma Skyability war 2016 im Rahmen eines Pilotprojektes in der Freistadt Rust (Bezirk Eisenstadt Umgebung) getestet worden. Die Rückmeldungen zu dem damals von Land und Stadtgemeinde geförderten Testeinsatz waren positiv ausgefallen.

Differenzen bei Preisgestaltung

Laut dem Geschäftsführer von Skyability, Philipp Knopf, habe es für das heurige Jahr zahlreiche Anfragen gegeben. Aus Kapazitätsgründen habe man sich aber auf die Weinbaugemeinden Rust und Deutschkreutz (Bezirk Oberpullendorf) konzentrieren wollen. In der Freistadt scheint das Thema Drohnen allerdings für dieses Jahr vom Tisch zu sein. Es habe Differenzen bei der Preisgestaltung gegeben, erklärte der Obmann des örtlichen Weinbauvereins, Manfred Widder.

Strittig scheint die Frage zu sein, ob sich der finanzielle Aufwand für die Drohnen rechnet. Knopf gesteht zwar ein, dass die "Winzerfalken" teurer sind als die traditionellen Feldhüter. Dafür sei die technische Lösung aber auch effizienter.

Widder hingegen bezweifelt, dass der Drohneneinsatz in einer konkreten Anzahl an mehr Weinflaschen bemessen werden könne. Derzeit sei man dabei, sich nach anderen Firmen umzusehen, so der Vereinsobmann. Die Stare-Vertreibung würden heuer Feldhüter übernehmen.

Diese werden vorerst auch in den Weingärten von Deutschkreutz zu finden sein. Der Obmann des örtlichen Weinbauvereins, Albert Gesellmann, schloss einen probeweisen Einsatz der Drohnen nicht aus. Er wies aber auf einige Unsicherheiten hin. So wären die "Winzerfalken" bei Schlechtwetter nur bedingt einsetzbar. Hinzu kämen die Kosten und auch die nicht zu unterschätzenden "bürokratischen Mühen", um überhaupt starten zu dürfen. (APA, 5.9.2017)