Jerusalem – Die israelische Armee beginnt am Dienstag eine groß angelegte Militärübung, bei der ein bewaffneter Konflikt mit der libanesischen Hisbollah-Miliz simuliert werden soll. Das Manöver werde zehn Tage lang dauern, verlautete am Montag aus dem israelischen Verteidigungsministerium. Militärkreisen zufolge sollen Zehntausende Soldaten, darunter tausende Reservisten, teilnehmen.

Unter anderem sollen Flugzeuge, Schiffe und U-Boote bei der Übung zum Einsatz kommen. Die Armee werde zudem zwei Feldlazarette aufbauen und unbemannte Lastwagen und Hubschrauber für die Evakuierung Verletzter testen.

Vorbereitung seit eineinhalb Jahren

Israel lieferte sich im Grenzgebiet zum Libanon bereits mehrere bewaffnete Konflikte mit der vom Iran unterstützten schiitischen Hisbollah-Miliz. Vergangene Woche hatten Israel und die USA der UNO-Truppe UNIFIL vorgeworfen, nicht genug gegen den Waffenschmuggel der Hisbollah im Südlibanon zu unternehmen. Die Vorbereitungen für das Militärmanöver dauern aber den Kreisen zufolge bereits seit mehr als eineinhalb Jahren an.

Die UNIFIL wacht seit 1978 über die Einhaltung des Waffenstillstandes. Nachdem es 2006 erneut zur militärischen Konfrontation kam, wurde das Mandat ausgeweitet. Vergangene Woche beschloss der UNO-Sicherheitsrat die Verlängerung des Mandates um ein Jahr. Die USA waren mit ihrem Versuch gescheitert, das Mandat auszuweiten, um UNIFIL stärker gegen den Waffenschmuggel einzusetzen. (APA/AFP, 5.9.2017)