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Der Platzhirsch Airbnb will die Ortstaxe selber einheben und anonym an die Stadt Wien abführen, wie es in einigen anderen Städten bereits üblich ist.

Foto: Reuters / Dado Ruvic

Wien – Die Stadt Wien bereitet erste Verwaltungsstrafen gegen Onlineplattformen vor, die sich auf die Vermittlung von Ferienwohnungen und Zimmern spezialisiert haben. Der Branchenführer Airbnb ist davon allerdings nach STANDARD-Informationen nicht betroffen. Airbnb und einige andere Betreiber von Websites sollen noch eine Schonfrist bis Jahresende bekommen.

Ortstaxe kontrollieren

Wie berichtet hatten Onlinevermittler wie Airbnb, Wimdu oder Housetrip bis Ende August Zeit, Informationen über Vermieter von Wohnungen an die Stadt zu übermitteln. Wien will mit der Maßnahme die Bezahlung der Ortstaxe kontrollieren. Die Zahl der eingegangenen Meldungen ist allerdings überschaubar, wie die Stadt nun offiziell bestätigt: 16 Anbieter wurden angeschrieben.

Nur drei Diensteanbieter haben Daten geliefert, zwei haben die Lieferung immerhin angekündigt. Mit zwei Plattformen, darunter Airbnb, laufen Verhandlungen über eine Vereinbarung. Dabei würden die Onlineplattformen selbst die Ortstaxe einheben und an die Stadt abführen. Solange die Gespräche laufen, für die sich die Stadt bis Jahresende Zeit gibt, soll es keine Strafen geben.

Plattformen schweigen

Zwei Plattformen haben die Meldepflicht verweigert – ihnen und den drei übrigen, die sich noch gar nicht gemeldet haben, blühen nun die ersten Verwaltungsstrafen. der STANDARD hat mehrere Plattformen angeschrieben: Lediglich bei 9flats hieß es, dass man an die Stadt Informationen weitergegeben habe.

Bei Housetrip will man Informationen nur herausgeben, sofern ein gerichtlicher Beschluss dazu vorliegt. Wimdu ließ eine Anfrage unbeantwortet. Airbnb bekundete Interesse an einer Verhandlungslösung, um die Ortstaxe selbst einzuheben. (András Szigetvari, 4.9.2017)