Euro 6-Diesel gelten als sauber. Ältere Motoren allerdings könnten demnächst von Fahrverboten betroffen sein.

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Während für die einen das Ende des Dieselmotors bereits beschlossene Sache scheint, gibt es einige Gründe, warum ihm doch noch eine gedeihliche Zukunft beschieden sein könnte, immerhin schreibt man ihm aufgrund seines geringeren CO2-Ausstoßes auch erhebliches Potenzial zur Erreichung von CO2-Zielen zu. Außerdem: Ab Euro 6 gelten Diesel als wirklich sauber. Fahrverbote für schmutzige Diesel sind möglich, sauberen Dieseln ab Euro 6 wird man das Fahren nicht verbieten können (oder andere Sanktionen aus Umweltgründen erlassen).

Niedrige Euro-Klassen

Kritischer verhält sich die Sache mit Dieselautos der Klasse Euro 5 und älter. Hier kann es durchaus zu einem Wildwuchs an sektoralen und regionalen Fahrverboten kommen, mit erheblichen Wertverlusten als Folge – weil sie in der Regel noch nicht jene ausgefeilte Abgasreinigung besitzen. Ältere Dieselautos könnten also "schwer vermittelbar" werden. So gelten für Kleinlastwagen im Großraum Wien jetzt schon Fahrverbote für niedrige Euro-Klassen. Es ist nicht völlig ausgeschlossen, dass so eine Maßnahme auch auf normale Pkws ausgedehnt wird. Wer beabsichtigt, jetzt einen neuen Diesel zu kaufen, hat hingegen wenig zu befürchten, er muss allerdings damit rechnen, dass die Steuerbegünstigung von Dieselkraftstoff über kurz oder lang fällt.

Gebrauchtwagen

Die Autohersteller verhalten sich in Bezug auf das Schicksal ihrer Kundschaft zwiespältig. Fahrverbot und Wertverlust bei alten Dieseln würden zwar auch den Gebrauchtwagenpark ihrer Händler treffen, aber das Geschäft mit sauberen Neuwagen möglicherweise erheblich beleben. (Rudolf Skarics, 31.8.2017)