Bengazi – Unbekannte haben am Mittwoch in Libyen bei einem Angriff auf einen Kontrollposten elf Menschen enthauptet. Der Sprecher der Libyschen Nationalen Armee, Ahmed al-Mesmari, machte die Jihadistenmiliz "Islamischer Staat" (IS) für die Bluttat rund 500 Kilometer südlich der Hauptstadt Tripolis verantwortlich. Zunächst bekannte sich aber niemand zu der Tat.

Bei dem Angriff seien neun Soldaten und zwei Zivilisten getötet worden, sagte Mesmari weiter. Der Kontrollposten in der Region al-Jufra wurde von den Kräften des abtrünnigen Generals Chalifa Haftar errichtet; er hatte im Juni verkündet, die Region von Islamisten befreit zu haben.

In Libyen konkurrieren seit dem Sturz des langjährigen Machthabers Muammar Gaddafi 2011 zahlreiche Milizen und Clans sowie zwei rivalisierende Regierungen und Parlamente um die Macht. Jihadistengruppen nutzten das Chaos, um sich in dem Land festzusetzen.

General Haftar erkennt die von der UNO anerkannte Einheitsregierung in Tripolis nicht an. Er unterstützt eine alternativ eingesetzte Regierung im Osten des Landes. (APA, 23.8.2017)