Was heißt "Migrationshintergrund"? Laut Definition der Statistik Austria ist man entweder selbst und/oder die Eltern wurden im Ausland geboren. Davon gibt es nach dem neuesten Integrationsbericht 1,9 Millionen Personen in Österreich. Von denen haben 1,25 Millionen keinen österreichischen Pass.

Anders herum: 22 Prozent der Wohnbevölkerung haben Migrationshintergrund. Das ist nicht wenig und um 23 Prozent mehr als im Jahr 2011. Herbeigeführt wurde das durch die Fluchtbewegung der Jahre 2015/16 – und die "normale" Zuwanderung, hauptsächlich aus den osteuropäischen EU-Ländern.

Der Experte Heinz Faßmann von der Uni Wien, der den Bericht mit Außenminister Sebastian Kurz präsentierte, hat bei früherer Gelegenheit gesagt, Österreich könne ohne Zuwanderung weder seine Bevölkerungszahl noch die Zahl der Erwerbsfähigen "stabil halten". Er fügte aber auch hinzu, die Zuwanderung erfolge seit Jahrzehnten "zufällig" und nicht, wie etwa in Kanada, "überlegt und geplant".

Das ist der Punkt, über den man sich nicht hinwegschwindeln darf. Wir haben ziemlich viele qualifizierte Zuwanderer, aber auch ziemlich viele andere. 2015/16 sind, um es plakativ zu sagen, ziemlich viele relativ qualifizierte Syrer angekommen, aber genauso viele ziemlich unqualifizierte Afghanen. Das ist das Thema, über das es sich einzig lohnt, in diesem Zusammenhang zu diskutieren. (Hans Rauscher, 23.8.2017)