Bremerhaven – Ein Jahr lang war der autonome Unterwasserroboter Tramper des Alfred-Wegener-Instituts (AWI) am Boden der arktischen Tiefsee unterwegs – nun wird es Zeit, wieder aufzutauchen. In der kommenden Woche wird das Forschungsschiff Polarstern vom norwegischen Tromsø auslaufen, um Tramper aufzulesen, berichtet das AWI.

Für den Fall, dass die Wissenschafter das Gerät nicht direkt von Bord akustisch ansteuern und aufsteigen lassen können, ist ein ferngesteuertes Unterwasserfahrzeug mit an Bord. Dieses kann den Ballastabwurf mechanisch auslösen. Sobald Tramper auf die eine oder andere Weise aufgetaucht ist, kann er per GPS und UKW-Peilsender geortet werden, um ihn zu bergen. AWI-Forscher Frank Wenzhöfer, der den Tiefsee-Crawler mitentwickelt hat, ist zuversichtlich: "Auftauchen wird der Tramper."

Alfred-Wegener-Institut, Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung

Tramper wurde am 11. Juli 2016 im Arktischen Ozean ausgebracht. Seine Aufgabe war die kontinuierliche Messung der Sauerstoffzehrung (also die Sauerstoffabnahme durch Atmungs- und Abbauprozesse von Organismen innerhalb einer bestimmten Zeitspanne) am Meeresboden. Einmal pro Woche fuhr er dafür 15 Meter über den Meeresgrund, um eine ungestörte Fläche zu erreichen, um das dortige Sediment mit Kamera und Sensoren zu untersuchen. Anschließend ging er jeweils für eine Woche in den Ruhezustand, damit die Energie für ein ganzes Jahr reicht.

Die Sauerstoffmessungen sollen zum Verständnis beitragen, wie der Kohlenstoffkreislauf im Meer genau funktioniert, wie die Organismen am Meeresboden mit Nahrung versorgt werden und welche Veränderungen im Zuge des Klimawandels auftreten. (red, 20. 8. 2017)