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Von Juventus zum AC Milan: Leonardo Bonucci.

Foto: REUTERS/Stefano Rellandini

Mailand/Turin/Neapel – Nach sechs Meistertiteln in Serie soll der siebente Streich von Rekordchampion Juventus Turin verhindert werden. Mit diesem ehrgeizigen Ziel startet der AC Milan in die am Wochenende beginnende italienische Fußball-Meisterschaft. Die Mailänder haben nach der Übernahme durch chinesische Investoren mehr als 210 Millionen Euro für neue Spieler investiert, um "Juve" vom Serie-A-Thron zu stürzen.

Milan durfte den "Scudetto" zuletzt 2011 stemmen, danach begann die Vorherrschaft von Juventus, das mittlerweile bei insgesamt 33 Meistertiteln hält und zuletzt sogar dreimal in Serie das Double geholt hat. Für Milan reichte es dagegen in der abgelaufenen Saison nur zu Platz sechs. Die Mailänder haben deshalb vor dem Start in die nationale Titeljagd bereits drei Pflichtspiele in den Beinen, weil sie schon in der dritten Quali-Runde zur Europa League einsteigen mussten.

Teure Einkäufe

Spätestens in einem Jahr wollen die Rossoneri aber wieder in der Champions League ums große Geld spielen und haben deshalb mächtig aufgerüstet. Die teuersten Neuzugänge sind Abwehrchef Leonardo Bonucci, der um 42 Millionen Euro von Juventus losgeeist wurde, und der portugiesische Teamstürmer Andre Silva, der für 38 Millionen vom FC Porto kam. Ein Coup gelang auch mit der Verpflichtung von Franck Kessie. Am 20-Jährigen von der Elfenbeinküste waren auch Manchester United und Chelsea dran.

Angesichts solch namhafter Verstärkungen steht Trainer Vincenzo Montella nun gehörig unter Druck. Doch auch für Juventus kommt nur der Titel infrage. Die Turiner haben in den vergangenen Jahren bereits eindrucksvoll bewiesen, dass sie Abgänge prominenter Spieler wie Andrea Pirlo, Arturo Vidal oder Paul Pogba gut wegstecken können. Auch in der Champions League spielte die Truppe von Erfolgscoach Massimiliano Allegri in der abgelaufenen Saison groß auf, scheiterte erst im Finale an Titelverteidiger Real Madrid (1:4).

Auch Juventus investiert

Außerdem war Juve ebenfalls auf dem Transfermarkt aktiv und sicherte sich für 40 Millionen Euro die Verdienste des 23-jährigen Flügelstürmers Federico Bernardeschi, der bisher für Fiorentina spielte und als größtes Talent seiner Generation in Italien gilt. Und in der Defensive soll Mittelfeldabräumer Blaise Matuidi, der für 20 Millionen von Paris Saint-Germain verpflichtet wurde, für zusätzliche Stabilität sorgen.

Im von Experten prognostizierten Titelduell zwischen Juventus und Milan könnte der SSC Napoli der lachende Dritte sein. Der Meisterschaftsdritte kann weiter auf jene Mannschaft bauen, die zuletzt in der Serie A mit 94 Saisontoren und tollem Offensivfußball begeistert hat. Die Fans in Neapel machen sich deshalb Hoffnungen auf den dritten Meistertitel nach 1987 und 1990, als noch die argentinische Legende Diego Maradona im Stadio San Paolo aufgeigte. (APA, 18.8.2017)